Mediale Darstellungsformen von gesellschaftlichen Krisen der Gegenwart
Medienspektakel beherrschen die Nachrichten, den Journalismus und das Internet. Sie werden zu Schlüsselereignissen hochstilisiert. Medienspektakel werden in vielfältiger Weise inszeniert und von Medienkonzernen in der Auswahl von Nachrichten, Bildern oder Aussagen gezielt konstruiert. Die Konsumenten werden mit „großen Geschichten“ geködert – damit sie nicht abschalten, damit sie sich einloggen oder wie gebannt auf die Großereignisse starren.
Auch politische Ereignisse werden zunehmend überzeichnet dargestellt – statt über Krisen aufzuklären oder sachliche Informationen zu verbreiten, gilt es Schauergeschichten zu transportieren: Infotainment statt Information, Talkshows statt Gespräche und Floskeln statt Aussagen. Ein dafür passender Begriff wäre „Alarmismus“, verstanden als übertriebene Erzeugung einer Alarmstimmung zu Problemfeldern, die sich nachträglich oft als populistische Panikmache herausstellt.
Im Studiogespräch erläutert Univ. Prof. Dr. Rainer Winter vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften der Alpen Adria Universität aktuelle gesellschaftliche Krisen, die als Medienspektakel inszeniert werden.