Am „Rich Tax Day“, also am 26. Jänner 2016, war in Österreich der geschätzte Vermögenszuwachs der reichsten zehn Prozent der Haushalte seit Jahresbeginn mit zwei Milliarden Euro so hoch, wie die zusätzlich von Arbeiterkammer und Gewerkschaft geforderten Jahreseinnahmen aus neuen Vermögenssteuern: Nämlich exakt zwei Milliarden Euro.
Ab diesem „Reichensteuer-Tag“ würde der weitere Wertanstieg des Reichtums des vermögendsten Zehntels in Höhe von geschätzten 28 Milliarden Euro wieder zur Gänze in deren Taschen bleiben.
Diese Berechnung beruht auf dem AK-OÖ-Reichtumsticker, der zeigt, wie ungleich sich die Netto-Privatvermögen entwickeln: die reichsten zehn Prozent der privaten Haushalte werden 2016 pro Stunde um insgesamt 3,45 Millionen reicher, die 90-prozentige Bevölkerungsmehrheit kommt aber nur auf einen gemeinsamen Wertzuwachs von stündlich 1,28 Millionen Euro.
Um die Verteilungsgerechtigkeit und ihre Auswirkungen in unserem Leben und sich daraus ergebende Wahrnehmungen meinerseits ging es in meinem Gespräch mit Bettina Csoka, die ein Studium in Volkswirtschaftslehre absolviert hat und als Ökonomin als Verteilungs- und Wirtschaftsexpertin beruflich tätig ist.
Die beiden Musiktitel „Could We“ und „Livin Proof“ die im Rahmen des Beitrages zu hören sind, stammen von Cat Power’s Album „The Greatest“ aus dem Jahr 2008.