1.) Frei Betto
Der 60-jährige brasilianische Dominikanerpater Frei Betto ist Befreiungstheologe und Berater des seit 2003 regierenden brasilianischen Präsidenten Lula da Silva. Dieser den Kampf gegen den Hunger in seinem Land, wo 50 Millionen der 180 Millionen Einwohner unter der Armutsgrenze leben zu einem zentralen Punkt seiner Politik. Frei Betto ist Lulas Sonderberater für dessen Programm „Fome Zero“ (Null Hunger), dessen Grundidee ist, dass Frauen Gelder zum Lebensmitteleinkauf bekommen und im Gegenzug dafür ihre Kinder in die Schule und zu Impfungen zu schicken. In einem vom Renner-Institut organisierten Vortrag sprach Frei Betto in Wien über Globalisierung, Armut und Hunger.
Informationen zum Null-Hunger-Programm gibt es im Internet unter: „www.fomezero.org.br“
2.) Fair Trade und Gender
Am 11.11.2004 fand in St. Pölten ein Seminar zum Thema „Fair Trade und Gender“, organisiert von Südwind Niederösterreich/West. Die hochkarätig besetzte Podiumsdiskuttantinnen waren Caroline Callenius aus Deutschland, Fachjournalistin zu den Themenbereichen Gender im Fairen Handel, Hannah Golda, Koordinatorin des Netzwerkes WIDE-Österreich und Traude Novy, Vorstandsvorsitzende von FairTrade und langjährige Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung. Die sehr umfangreichen und informativen Vorträge haben wir für radio%attac aufgenommen.
Heute präsentieren wir Ihnen die von Caroline Callenius benannten konkreten Ergebnis einer Studie, deren Ziel, ob beim Fairen Handel der Nutzen zwischen Männern und Frauen und zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen gleich aufgeteilt wird, und ob die Situation der Frauen innerhalb der Produzentenorganisation und Gesellschaft gestärkt wird. Dieses Beispiel ist jetzt nur der Kunsthandwerk, alle Produkte können wir Ihnen aus Zeitgründen nicht präsentieren.Die Studie wurde von Oxfam in Auftrag gegeben: 18 Produzenten in 7 Ländern wurden untersucht im Jahre 2000. Caroline Callenius:
3.) „Osterweiterung – vom Drang nach Osten zur peripheren Eu-Integration“
Vom 25-27. November findet in Bratislava die von ATTAC organisierte Konferenz zur EU-Osterweiterung statt. Wir führten im Vorfeld dazu ein Interview mit dem Wirtschaftshistoriker und Osteuropa-Experten Dr. Hannes Hofbauer vom Promedia Verlag über sein kürzlich erschienenes Buch „Osterweiterung – vom Drang nach Osten zur peripheren Eu-Integration“. Er spricht über die längere Geschichte der EU-Osterweiterung, die Notwendigkeit der Konzerne um Märkte zu erobern, den Zwang zur Billigmachung der Produktion, die Global Players von Deutschland, die Bankeneigentümer im Osten betr. Kreditbedienung von Konzernen und eine ökonomische Kolonisierung des Ostens. Aber vorher legte Hannes Hofbauer als Verleger Wert auf eine Feststellung aus gegebenen Anlaß:
Das Buch „Osterweiterung – vom Drang nach Osten zur peripheren Eu-Integration“ ist bei Promedia Verlag erschienen und kostet 17,90 €.
Mitarbeit: Judit Wlaschitz, Linda Führing, Gerhard Gutschi, Wolfgang Knierzinger, Hannes Knierzinger