ROD ist ein Akronym für radikale Kleingärten und ist eine Initiative gegen die Bauvorhaben der Dom Development Company in Polen. Was kann an Gartenarbeit radikal sein? Und was bedeutet es ein Feld in der Mitte der Stadt zu besetzen? Wer profitiert und was passiert, wenn der Nachbar beim Gassigehen mit seinem Schwein auf Aktivisten trifft? All dies sind Fragen, über die Eugenia Seriakov von Radio B-East mit zwei Mitgliedern aus dem Kollektiv ROD in Warschau und dem breiteren Netzwerk Reclaim the Fields spricht.
Fragt man danach, was ROD sein kann, so verstehen die Bewohner*innen ihren besetzten Raum, der insgesamt 4 ha Land ausmacht, als ein offenes Labor, wo Menschen sich austauschen und gegenseitig neues Wissen beibringen können. In einer radikalen und gleichzeitig freundlichen Atmosphäre wird mit Permakultur experimentiert, werden Windräder gebaut und demnächst wird auch eine eigene Radiostation entstehen. Von der Pflanze bis zum Lehmhaus dreht sich alles darum, wie gemeinsamer Lebensraum geschaffen werden kann, der autonom und nachhaltig ist, sowie eine Alternative zu den neoliberalen Strukturen der städtischen Reprivatisierungsvorhaben bildet, die in Zusammenarbeit mit Investoren mit massivem Druck und oftmals halb- bis illegalen Mitteln forciert durchgesetzt werden.
Im März 2015 gründete sich das Kollektiv ROD, nachdem die Gruppe in Warschau eine Kleingartenkolonie besetzt und erfolgreich bespielt hatte. Anfang des Jahres 2016 fand bereits das autonome Reclaim the Fields Treffen in Warschau statt. Und das Kollektiv hat noch einiges vor: Interessierte Mitstreiter*innen sind herzlich willkommen!
Weitere Informationenn: https://reclaimthefieldspl.noblogs.org/english/
Danke an Eugenia Seriakov von Radio B-East für das Interview und die Möglichkeit zur Ausstrahlung.
Bearbeitung und Sendungsverantwortung: Elke Rauth, radio@derive.at