Schere – Stein – Papier

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…über Ökologie und Nachhaltgkeit auf dem Spielesektor…

Die Umwelt hat bekanntlich keine Anwält_innen. Umso wichtiger ist das Erkennen wichtiger Faktoren unseres Verhaltens, die die Umwelt beeinflussen.

Wie kann dieses Erkennen nun gefördert werden?
Langweilige, mit dem Zeigefinger erhobene Lehrsätze mag sich eigentlich niemand gern anhören.
Eine Möglichkeit, die Problematiken aufzuzeigen – die noch dazu sehr lustvoll erlebt werden kann – ist der Zugang über diverse Spiele.
Spielen gehört zum Menschsein genauso wie Nahrungsbeschaffung, eine Behausung bauen oder Gebrauchgegenstände herstellen.

Das Thema ist ebenso alt wie umfangreich. Bereits auf frühgeschichtlichen Malereien lassen sich Spielereignisse erkennen. Viele Spiele aus der Frühzeit haben sich in ihrer Grundform bis heute erhalten, wie etwa das altägyptische „Schlangenspiel“ ( bei uns bis heute das recht beliebte Gänsespiel) oder ein unserem heutigen Bingo sehr ähnliches altchinesisches Zahlenlottospiel namens „Keno“.
Spielen hatte auch sehr oft magischen Charakter, vor allem dort, wo es darum ging, Entscheidungen herbeizuführen.
Im Mittelalter wurde das Spielen vielfach als „gotteslästerlich“ betrachtet, allerdings wurden die entsprechenden Verbote gern gelockert, wenn es etwa darum ging, ein Kloster zu erhalten.
Heute spielen wir gern zum Vergnügen, jedoch kann Spiel auch als Beruf ausgeübt werden ( Kunst, Sport). Kognitive, motorische und soziale Fähigkeiten werden im Spiel beobachtet, erlernt und trainiert.
Spiel wird in der Pädagogik gerne methodisch eingesetzt.
Planspiele ermöglichen Einblicke in Zusammenhänge und lassen sich daher u.a. auch gut auf dem Ökologiesektor oder in der Wirtschaft effizient einsetzen.
Rollenspiele öffnen uns den Blick für andere Sichtweisen.
Und schließlich sind elektronische Spiele ein Ausdruck des digitalen Internetzeitalters.

Für die Fragestellungen in dieser Sendung haben wir uns im Spiele Club Österreich Inspiration und sehr viel Fachwissen von spielbegeisterten Personen geholt.
Sie beschreiben im weiteren auch zwei Brettspiele, die Umweltschutz – oder Überlegungen dazu – als Thema haben
Unser Redaktionskollege Bernd Schweeger stellt eine Variante des Planspiels  „Gefangenendilemma“ vor.
Als pensionierter Unternehmensberater, Trainer und Coach  beschreibt er ein relativ einfaches Spiel, in dem Gruppen eine Variante des Gefangenendilemmas spielen und in der Aufarbeitung die zugrunde liegenden Probleme erlebbar gemacht werden.
Das spielerische Erkennen von Faktoren, die die Auswirkungen von Kooperation und Konkurrenz zeigen, ist oft wirkungsvoller, als die geballte Keule der Theorie oder des moralinsauren Zeigefingers, die uns zu „braven“ und kooperierenden Individuen wandeln soll.
Eine Spielanleitung kann auf Email-Anforderung  elektronisch übermittelt werden (Mailadresse siehe unten).
Und schließlich gibt es noch eine kurze Beschreibung des titelgebenden Spiels „Schere-Stein-Papier“.

Was macht nun die Ökologie eines Spiels aus? Zu Beginn der Ökologiebewegung anfang der 1980er jahre ging es noch um bloße Faktenübermittlung, was ein Spiel dann doch eher unattraktiv machte.
Heutzutage spielt neben dem Wissen um ökologische Zusammenhänge auch der Unterhaltungsfaktor im Spielebereich eine große Rolle.
Aber auch die Rohstoffe und die Herstellung eines Spiels sind von großer Bedeutung. Kleinere, regionale Spieleverlage produzieren nachhaltig hochwertige Spiele, die dann aber in kleineren Auflagen erscheinen, während große Verlage die Produktion in die klassischen Billiglohnländer Asiens verlagern – mit den gleichen klasischen Problemen, wie wir sie etwa auch von der Textilherstellung kennen.
Und schließlich erscheint die Anschaffung eines Spieles nachhaltig inbezug auf den CO²- Ausstoß, da es ja zwar Herstellungsenergie benötigt, aber dann, einmal gekauft, grenzenlos zu unterhalten vermag. (Dies gilt natürlich nicht für Computerspiele).

Interviewpartner_innen ( in alphabethischer Reihenfolge):

Alexander BÜRGER, Studierender d. Technischen Physik
Mag.Ferdinand de CASSAN, Spieleexperte und Veranstalter
Mag.Alexandra LUGERT, Geschäftsführerin d. Österreichischen Familienverbandes
Andreas PELIKAN, Programmierer, Spieleentwickler, Preisträger „Kennerspiel des Jahres 2015“
Gerhard TINTER, Gitarrenbauer, Musikschulbetreiber, Spielefachhändler; Tinter GmbH, A-1180 Wien, Währingerstraße 106

Der in der Sendung immer wieder genannte Spiele Club Österreich ging aus dem 1984 gegründeten Spiele Kreis Wien hervor und ist österreichweit tätig. Er gliedert sich in drei Teilorganisationen: Spielekreise ( jeweils vor Ort), Spieleliga ( Turniere und Meisterschaften) und Spieleevents ( Veranstaltungen).
Der Spiele Kreis Wien trifft sich jeden Dienstag und Donnerstag von 18 bis 23 Uhr im Spielelokal Go7, Mariahilfer Str.82/2, stiege/ tür 21
im Internet: www.spielen.at/wordpress

weitere interessante Links:

https://de.wikipedia.org/wiko/Gefangenendilemma

https://de.wikipedia.org/wiki/Schere,_Stein,_Papier

Spieletipps:
„Antarctica“ – Brettspiel, 2-4 Spieler_innen, ab 10 Jahre, Charles Chevallier/ Dennis Lohausen, Argentum Verlag 2015
„Gaia“ – Zivilisationsspiel, 2-5 Spieler_innen, ab 8 Jahre, Olivier Rolko/Julien Castanie‘, Verlage: Asmodee (deutsch), TIKI Editions Inc., 2014
„Broomservice“ – Familienspiel, Bluffspiel, 2-5 Spieler_innen, ab 10 Jahre, Andreas Pelikan/Alexander Pfister/Vincent Dutrait, Verlage: Ravensburger, alea,  Auszeichnung „Kennerspiel des Jahres 2015“

verwendete Musik: Khebez Dawle – Haki Bani Aadami,

Unsere Signation bzw. kurze musikalische Begleitung ist unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen:
• „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte

 

 

 

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