Heute startet in Linz zum 13.ten Mal das Filmfestival Crossing Europe. In diesem Beitrag stellt Christian Aichmayr einen der sechs Eröffnungsfilme vor: HEIMATLAND / Wonderland.
Eine der Besonderheiten dabei ist, dass dieser Film, der die Schweiz in den Mittelpunkt seiner Handlung stellt, im Rahmen einer Gemeinschaftsregiearbeit von insgesamt 10 jungen schweizer FilmemacherInnen und Filmemachern – die allesamt zwischen 30 und 40 Jahren alt sind – entstanden ist. In ihrem Gemeinschaftswerk werfen sie einen faccettenreichen Blick auf die gesellschaftspolitischen Um- und Zustände in ihrem Land:
Einer Schweiz, die rundherum vom EU-Ausland umgeben ist und in ihrer derzeitigen Befindlichkeit und ihrem Selbstverständnis wohl einen gewissen Sonderstatus in Europa einnimmt – und auf welche oftmals viele neidvolle Blicke ob ihres Wohlstandes geworfen werden.
Es ist Herbst und wird kalt in der Schweiz. Eine gewaltige und apokalyptische Gewitterwolke braut sich über der Schweiz zusammen. Das Land befindet sich im Ausnahmezustand. Die reale Bedrohung ist die immerzu grösser anwachsende Wolke, die sich nach und nach genau bis an die Schweizer Außengrenzen erstreckt. Ihre Herkunft ist den Experten ein großes Rätsel und sie können lediglich feststellen, dass ihr stetes Anwachsen kontinuierlich ihre Entladung nur eine Frage der Zeit ist. Klären lässt sich auch, dass sich diese Wolke in der Schweiz selbst gebildet und das Ausland keine Verantwortung dafür trägt.
Heimatland nutzt diesen Zustand der allgemeinen Verunsicherung für eine aktuelle Bestandsaufnahme der Schweiz: Die zehn jungen AutorenfilmerInnen und Filmer beleuchten Menschen, Mentalitäten und Milieus ihrer Heimat und verweben diese persönlichen Episoden zu einer großen und gemeinsamen Geschichte .Was passiert mit dem Land, wenn plötzlich der Zorn von oben über dieses vermeintliche Paradies, diese allzu selige Insel inmitten Europas, dieses kleine und finanziell so potente und wehrhafte Wunderland hereinbricht?