Mustapha Erraftani, marokkanischer Geiger und Sänger, ist mit dem algerischen Raï groß geworden. Die Raï-Musik stammt ursprünglich aus der westalgerischen Stadt Oran und hat innerhalb der letzten 100 Jahren einen starken Wandel erfahren. Zuerst als Hirtenmusik in die Stadt gekommen, wurde er in den 1920er Jahren von reinen Frauenorchestern adaptiert und weiterentwickelt. Ab den 1960ern veränderte sich der Raï zur algerischen Popmusik, die kritisch die Verhältnisse beleuchtete.
Erraftanis Liebe zur musikalischen Vielfalt findet sich im Livespiel mit verschiedenen MusikerInnen wieder, wo Grenzen zu Genres überschritten werden. Die Sologeige, die heute in der Sendung zu hören ist, spielt Mustapha Erraftani selbst, die anderen Musikeinspielungen stehen exemplarisch für seine Musik.