Die italienische Insel, 110 Kilometer vor der tunesischen Küste gelegen und häufig das erste Ziel für afrikanische Flüchtlinge, die Europa erreichen wollen, ist im Winter ein besonders tristes Terrain. Der Dokumentarfilm von Regisseur Jakob Brossmann zeigt in hoher Verdichtung eine klaustrophobische Situation in einer kontaminierten geopolitischen Zone: Die Einwohner von Lampedusa sind überfordert vom permanenten Andrang und von einer allgemeinen Mangelsituation, die Asylsuchenden wiederum kämpfen verzweifelt um ihr Recht und ihre Würde. Ein Close-up auf jenes Problem, das die EU nun schon seit Monaten zur Kenntlichkeit entstellt. (Viennale)