In den vergangenen zwanzig Jahren wurde in vielen Ländern eine neue Sozialpolitik unter Stichworten wie Work Not Welfare, Arbeit statt Sozialhilfe, Arbeitsintegration, 1-Euro-Jobs, Integration statt Rente oder Ähnlichem durchgesetzt. Diese Sozialpolitik lässt sich mit einem aus dem Amerikanischen stammenden Neologismus kurz als Workfare bezeichnen (als Zusammenzug der Worte Work und Welfare).“ (Wyss, 2007) Die Anzahl der Menschen, die an oder unterhalb der Armutsgrenze leben, auch wenn sie arbeiten, ist in Österreich seither gestiegen. Oft endet der Kreislauf an „Sozialbetreuung“ mit einer dauerhaften Exklusion aus der Arbeitswelt, und damit auch an vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen.
Die Querdenker stellten am 9. Juni ein neues Modell für kooperative Arbeit vor. Sie gründeten eine kooperative Genossenschaft, die ab Herbst 2016 Arbeitsplätze für Menschen mit besonderen Beratungs- und Betreuungsbedarf anbieten wird. Dieses Modell orientiert sich an den Bedürfnissen und Möglichkeiten aller beteiligten Menschen.
Zu Gast bei der Veranstaltung war auch der Schweizer Soziologe Kurt Wyss, um über die Hintergründe der vorherrschenden, repressiven Arbeitsmarktpolitik zu sprechen.
Im ersten Teil der Sendung ist Kurt Wyss in einem Gespräch mit Romina Achatz und beleuchtet die Unterschiede zwischen „Workfare” und „Welfare”. Danach hören wir einen Liveausschnitt von der Einleitung der Veranstaltung „Agora- Marktplatz für Arbeit”- es sprechen Tom Zuljevic- Salamon und Manuela Mittermayer.
Im Anschluss stellt Manuela Mittermayer in einem Gespräch mit Romina Achatz ausführlich die Querdenker und ihr neues Projekt und Arbeitsmodell „Koop- Arbeit” vor.
Nähere informationen unter: www.die-querdenker.at
Die Musik der Sendung stammt von Mihaly Vig.
Durch die Sendung führt Romina Achatz