Der am 30. Dezember 1884 geborene Walter Schwarz, besaß das jüdische Warenhaus „Kaufhaus S. L. Schwarz” am Alten Markt in Salzburg, sowie die die Kunstgalerie „Neue Galerie”. Bekannt ist auch, dass er enge Kontakte zu Stefan Zweig pflegte.
Walter Schwarz’ Familie – seine Frau Dora und die gemeinsamen Söhne Hugo, Rafael und Benjamin – wanderten noch vor dem Gewaltjahr 1938 nach Palästina aus. Mehrfach versuchte Walter Schwarz nachzukommen, wurde aber an seiner Flucht gehindert.
Hörstolperstein Walter Schwarz
Bei seiner zweiten Verhaftung im August 1938 wurde er in die Zentrale der Geheimen Staatspolizei in München überführt, wo er in der berüchtigten Terrorzelle der Gestapo ums Leben kam. In dem Attest des Polizeiarztes heißt es, dass Walter Schwarz mit erheblichen Schnittwunden an den Handgelenken ins Polizeikrankenhaus eingeliefert worden sei und sich daraufhin in der Nacht an seinen eigenen Bandagen erhängt hätte. Diese Darstellung der Todesart wird aufgrund von Ungereimtheiten angezweifelt.
Roni Schwarz, der in Zichron Yaakov (Israel) lebt, erzählt im Interview von den Fluchtversuchen seines Großvaters und dem letzten Aufeinandertreffen zwischen seinem Großvater und seinem Onkel in der Gefängniszelle.
Gestaltung und Produktion: Sophie Hausbacher, Leena Poppmeier, Malena Kernacs, Carla Stenitzer
Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).