In der Heilanstalt Uchtspringe wurden hinter der Fassade einer „normalen” Heilanstalt Menschen mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigung durch Medikamente, Nahrungsentzug oder Vernachlässigung getötet. Eines der Opfer dieser Praktik war der damals erst 33-jährige Konrad Hertzka.
Hörstolperstein Konrad Hertzka
Nach seinem Studium der technischen Physik wurde Konrad Hertzka eine Depression diagnostiziert. Diese Diagnose führte zu einer Einweisung in die geschlossene Anstalt der heutigen Christian-Doppler-Klinik in Salzburg und seiner totalen Entmündigung. Bislang ist nicht genau geklärt wie es ihm gelang aus der Landesheilanstalt in Salzburg zu fliehen. Bekannt ist nur, dass er in Ostpreußen, im heutigen Russland, wieder aufgegriffen und nach einem Zwischenaufenthalt in Tapiau nach Uchtspringe verlegt wurde. Dort kam er am 7. März 1942 auf der Station 23, dem Todestrakt der Anstalt, ums Leben.
Historiker Gert Kerschbaumer recherchiert die Lebensgeschichte der Familie Hertzka seit den frühen 1990er Jahren, was sich aufgrund fehlender Nachkommen als schwierig erweist. In diesem Interview legt er die Ergebnisse seiner Recherchen dar und zeigt auf, wie exemplarisch die Geschichte des Konrad Hertzka für die Zeit des Nationalsozialismus war.
Gestaltung und Produktion: Samuel Faber, Felix Sax, Arian Gjocaj, Carla Stenitzer
Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).