Wake up – Rote Nasen Clowndoctors
In dieser Ausgabe der Sendung Wake up sind die Rote Nasen Clowndoctors zu Gast.
Was sind die Rote Nasen Clowndoctors?
Die Idee
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurde versucht, PatientInnen im Spital mit Hilfe der Clownmaske seelisch zu unterstützen. Die ersten Clownprogramme wurden 1986 in den USA etabliert, wo sie heute zum festen Bestandteil des Spitalsalltags zählen. Auch in Österreich sollen kranke und leidende Menschen während ihres Spitalaufenthaltes regelmäßig von speziell ausgebildeten Clowns besucht und mit Rücksicht auf ihren individuellen Zustand durch Einsatz von Humor betreut werden. Ziel ist es, das Schicksal der PatientInnen nicht nur kurzfristig zu erleichtern, sondern nach Möglichkeit sogar zu wenden.
Die Gründung
Unter dem Vorsitz von o.Univ.Prof.Dr. Max H. Friedrich, der Geschäftsführung von Monica Culen und der künstlerischen Leitung von Giora Seeliger wurde am 10. November 1994 in Österreich „ROTE NASEN Clowndoctors“, gemeinnütziger Verein zur Förderung der Lebensfreude als Therapie für kranke Kinder, gegründet. Die Vereinsarbeit konzentrierte sich anfangs auf die Betreuung kranker und leidender Kinder und wurde 1999 auf alte kranke Menschen und 2003 auf RehabilitationspatientInnen erweitert. Seit 2012 besuchen die Clowndoctors auch Kinder und Jugendliche mit mentalen oder mehrfachen Behinderungen in sonder- und heilpädagogischen Einrichtungen.
RED NOSES Clowndoctors International
Die gemeinnützige Privatstiftung RED NOSES Clowndoctors International wurde 2003 von ROTE NASEN Österreich ins Leben gerufen. RED NOSES International umfasst neben Österreich Partnerorganisationen in Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Deutschland, Slowenien, Kroatien, Polen, Litauen, Palästina und Neuseeland.
Mehr Informationen unter http://www.rednoses.eu
Das Wesen des Programms
ROTE NASEN Clowndoctors sind speziell ausgebildete KünstlerInnen, die auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen mittels Humor kranken Menschen Kraft und Lebensmut schenken. Der Clown ist auf besondere Weise befähigt, Depressionen, Operations-Schocks oder verzweifelte Widerstände gegen schmerzhafte Therapien abzuschwächen und zu lösen. Er durchbricht die Verschlossenheit der PatientInnen gegen die Umwelt und erweckt dort den Lebenswillen, wo sein Fehlen zur unmittelbaren Gefahr werden kann.
Die Ausbildung
Nach einem strengen Auswahlverfahren und einer etwa dreimonatigen Probephase werden KünstlerInnen, meist aus dem Bereich der darstellenden Kunst, ins Clownteam aufgenommen. Neben Talent und Können müssen die BewerberInnen das nötige soziale Engagement und persönliche Stärke mitbringen. Die KünstlerInnen werden von SchauspiellehrerInnen, Pantomimen, Zauberern, Pflegepersonal und PsychologInnen in Workshops und Vorträgen für die spezielle Arbeit geschult. So kann jeder Clown seine eigene künstlerische Identität entwickeln.
Der Spitalseinsatz
Ein Clownbesuch erfolgt jeweils zu zweit. Vor dem Einsatz schminken sich die Clowns und bereiten sich gemeinsam auf ihre Arbeit vor. Sie arbeiten Hand in Hand mit dem Pflegepersonal, von dem sie wichtige Informationen über die kleinen PatientInnen erfahren. Dann klopfen sie an die Tür und erst, wenn sie hereingerufen werden, betreten sie das Zimmer. In Sekundenschnelle stellen sie sich auf die Situation ein: Welche Stimmung herrscht? Wie alt sind die Kinder und wie ist ihr Zustand? Ist gerade Besuch da, den man mit einbeziehen kann? Augenblicke der Heiterkeit und Abwechslung folgen: Aus ihrem großen Schatz an Erfahrungen verwenden die Clowns Musik, Zauberei, Jonglage, Pantomime oder Tanz und betreuen jedes Kind individuell an seinem Bett. So verfliegen Kummer und traurige Gedanken und die positive, humorvolle Stimmung stärkt das Immunsystem der kleinen PatientInnen. Wenn die beiden Clowns das Zimmer verlassen, ist es ihre Kunst, beim Abschied ein Funkeln der Fantasie und Lebensfreude zu hinterlassen.
Für alte Menschen wurde ein spezielles Programm entwickelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Bedachtnahme der unterschiedlichen intellektuellen Bedürfnisse alter Menschen. Mit Musik und Tanznummern aus deren Jugendzeit sowie den entsprechenden Umgangsformen gehen die Clowns auf sie ein.
Das Ziel
Der Verein sieht seine Aufgabe darin, allen österreichischen Spitälern und Pflegeinstitutionen, in denen leidende Menschen der Clownbetreuung bedürfen, das Programm zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus ist es Auftrag der ROTE NASEN Clowndoctors, auch gesunden Kindern die Angst vor dem Krankenhaus zu nehmen und in fröhlicher Form über Spital, Krankheit und Gesundheits-Vorsorge zu informieren.
Wissenschaftliche Arbeit
Gleichzeitig werden wissenschaftliche Studien über die Auswirkungen des Lachens und der Heiterkeit auf den Zustand von Kranken und deren Heilungsprozess durchgeführt.
Nähere Infos unter:
Weiterer – künstlerischer – Hinweis:
Clownin Tanja Simmas Website:
Moderation: Wake up Team
Stay tuned!