Henning Melber:
Namibia und Deutschland. Ein kolonialer Völkermord in der Gegenwart
Der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts wurde von “Schutztruppen” des deutschen Kaiserreichs in der Kolonie Südwestafrika begangen. Doch es dauerte fast 110 Jahre, bis die Bundesrepublik endlich bereit war, diesen Sachverhalt einzugestehen. Seit Ende 2015 finden bilaterale Verhandlungen zwischen Sonderbeauftragten beider Regierungen statt. Die Frage, was ein adäquater Umgang mit diesem Kapitel deutscher Kolonialgeschichte sein könnte, bleibt jedoch in beiden Ländern strittig.
Henning Melber ist Direktor emeritus der Dag Hammarskjöld Stiftung und Senior Research Associate am Nordic Africa Institute, beide in Uppsala/Schweden, sowie Extraordinary Professor am Department of Political Sciences/University of Pretoria und dem Centre for Africa Studies/University of the Free State in Bloemfontein. Von 1994 bis 2000 war er Vorsitzender der Namibisch-Deutschen Stiftung für kulturelle Zusammenarbeit in Windhoek/Namibia.