Eine machtkritische Perspektive auf Freiwilligendienste
Freiwilligendienste boomen – und das vor allem in Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens. Ein Auslandsjahr im globalen Süden erscheint gemeinhin als eine tolle Lern-erfahrung, verbunden mit dem Gefühl die Welt ein Stück weit zu verändern.
Aber wer kann im Rahmen eines solchen «Lerndienstes» eigentlich wohin reisen? Wer lernt auf wessen Kosten? Und funktioniert das alles auch in die andere
Richtung?
Jana-Lou, Lena und Aljoscha* sind das Kollektiv quix. Zu Gast bei den Women on Air erzählen sie von ihrer Arbeit im Bereich der kritischen Bildungsarbeit und
beleuchten dabei insbesondere das Thema der außer-europäischen Freiwilligendienste näher. Denn Frei-willigendienste dieser Art sind noch immer in einem
kolonialen Setting verwoben und ein Austausch auf Augenhöhe ist schwierig.
Die Gründer_innen von Quix thematisieren in diesem Zusammenhang koloniale Denkmuster, fragen nach, wer auf welche Art repräsentiert wird, wo stereotype Bilder reproduziert werden und erklären letztlich, warum ihrer Meinung nach eine begleitende, kritische Bildungsarbeit in diesem Feld so wichtig ist.
Sendungsgestaltung: Greta Egle, Claudia Dal-Bianco
Technik: Rosa Liebe
quix ist ein Kollektiv von unterschiedlichen Menschen, die als Trainer_innen in der machtkritischen Bildungsarbeit tätig sind. Sie wollen mit ihrer Arbeit gesell-schaftliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse hinterfragen, für Diskriminierungsmechanismen sensibilisieren und intersektionale Perspektiven und
Ansätze dabei integrieren. Zugleich verfolgen sie das Ziel eine Plattform zur Vernetzung und zum Austausch von Wissenschaftler_innen, Aktivist_innen, Sozial- und Bildungsarbeiter_innen, sowie anderen interessierten Menschen aus den unterschiedlichen Bereichen machtkritischer Bildungsarbeit aufzubauen. Derzeit arbeiten sie an einer Broschüre, die eine queer_feministische Perspektive auf entwicklungspolitische Bildungsarbeit im Kontext von Freiwilligendiensten wirft.