Roland Steidl befragt Werner Beutelmeyer vom Market-Institut zum Spendenverhalten der Österreicher. Das Meinungsforschungsinstitut Market befragt seit Jahren Menschen nach Umfang und Motivation ihrer Spenden für wohltätige Zwecke. Das kontinuierlich hohe Spendenaufkommen in Österreich wird u.a. erklärt mit dem Spannungsverhältnis zwischen unserem Wohlstand und den ausführlichen Informationen über Katastrophen, Leid und Elend in den Medien. Ohne das finanzielle Engagement von Spenderinnen und Spendern schlechtzureden, werden als Gründe die Entfremdung von Menschen untereinander, von Natur, Handwerk etc. benannt.
Aus den Umfragen lässt sich ablesen, dass Menschen unabhängig von Geschlecht, Bildung oder Wohnort spenden — sofern sie über freies Einkommen verfügen. Lieber wird gespendet für Verwendungszwecke in Österreich als im Ausland. Die Betroffenheit — und damit die Spendenbereitschaft — steigt mit dem Kontakt zu den Leidtragenden. Genauso war es in den vergangenen Monaten auch in Bezug auf Flüchtlinge.
«Die Bewohner jener Gemeinden, die Asylwerber aufgenommen haben, haben eine bessere Haltung zum Flüchtlingsthema, als in jenen Gemeinden, die keine aufgenommen haben. Information und Kontakt zu Flüchtlingen schaffen Akzeptanz und nicht Distanz.» (Werner Beutelmeyer)