Wir besuchten letzten Sommer das rund 5000 Hektar große Wildnisgebiet Dürrenstein im südwestlichen Niederösterreich. Eingebettet in diesem Naturschutzgebiet liegt der Rothwald, Mitteleuropas größter Urwaldrest.
Nur wenige BesucherInnen im Jahr dürfen im Rahmen von Exkursionen dieses 400 ha große und streng geschützte Naturreservat betreten, das seit 6000 Jahren, vom Menschen unberührt blieb.
Da es sich bei diesem Kleinod um einen äußerst sensiblen Lebensraum handelt, muss das Kernstück des Schutzgebietes von vermeidbaren Störungen freigehalten werden. Wir durften daher ausschließlich den Randbereich dieses Naturwaldes betreten, wo Morsche Stämme übereinander liegen, auf denen Moose, Flechten, Pilze, Sträucher und Bäume gedeihen. Dazwischen drängen kleine Fichten und Buchen ans Licht.
Um zu verstehen, warum es möglich war, dass es hier überhaupt noch einen Wald gibt, der seit der letzten Eiszeit von menschlichen Einflüssen unberührt blieb, bedarf es eines geschichtlichen Rückblicks.
Auf Langböden bei einem der Jagdhäuser Rothschilds, von wo aus wir einen guten Überblick auf das Wildnisgebiet hatten, erzählte uns unser Begleiter der Förster und Ranger Reinhard Pekny warum es genau hier ein Stück Wald gibt, das nie eine Axt oder Motorsäge gesehen hat.