Wolfgang Rehm von der Umweltschutzorganisation VIRUS im Interview mit Jutta Matysek zum Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts zur 3. Piste Flughafen Schwechat. Hier wurde zum ersten Mal wegen Klima- und Bodenschutz gegen ein geplantes Großprojekt entschieden. Umso größer jetzt die Empörung der ProjektbeführworterInnen und die Freude der Umweltseite.
Zum Ölunfall in der Lobau (160 000 Liter Diesel waren aus einem lecken Rohr ins Erdreich und in weiterer Folge in das Hafenbecken geflossen und erst nach Tagen bemerkt worden) fordert Rehm lückenlose Aufklärung und Kontrolle der zum Teil schon recht in die Jahre gekommenen Anlagen. Langfristig wird der Nationalpark und das kostbare Trinkwasserreservoir unter der Lobau aber nur dann vom Damoklesschwert einer Ölverseuchung befreit sein, wenn das Tanklager von diesem Standort abgesiedelt wird.
Der volkswirtschaftliche Schaden ist sehr wohl höher, als die Kosten für die Arbeitsplätze. Der Lohn für „günstige“ Arbeitskräfte bleibt leider auch nicht im Land. Der zusätzliche Lärm fördert bekannterweise Herzerkrankungen, der zusätzliche Feinstaub die Atemwegserkrankungen (und vorzeitig Versorbenen braucht man keine Pension zu zahlen, die vorher sowieso erarbeitet wurde). Außerdem wird wertvoller Ackerboden vernichtet. Ein Land sollte doch hauptsächlich die eigenen Bürger versorgen; tja und Qualität läßt sich immer noch sehr gut verkaufen und auch exportieren.
Wär sinnvoll, könnten wir auch den eigenartigen Tunnelbau unter der Lobau verhindern.
Schade auch daß aller Einspruch gegen die Steinhofgrund-Verbauung nichts genützt hat. Noch immer wird wertvoller Grünbereich (Sauerstoffspender und C02-Binder) aus Geldgier einiger weniger vernichtet. Es wird gegen die Menschen agiert.