Ein Ausstellungsbesuch zum Hören
Eine Ausstellung im Volkskundemuseum Wien zeigte vom 14.10.2016 – 19.02.2017 Fotoalben aus dem Privatbesitz ehemaliger Wehrmachtsoldaten. Sie dokumentieren Kameradschaft und Alltag hinter der Frontlinie, zeugen aber auch vom Blick auf fremde Menschen, überfallene Landstriche und umkämpfte Kriegsschauplätze.
Die Fotoalben sind Träger der Erfahrung des Zweiten Weltkriegs. Sie dienten der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse durch eine gesellschaftlich akzeptierte Bild- und Erinnerungspraxis. Die Fotoalben geben aber auch Einblicke, wie Krieg im Nachhinein erzählt und gedeutet wurde.
Nach dem Krieg verschwanden die Alben oft auf dem Dachboden oder im Keller. Siebzig Jahre nach Kriegsbeginn setzen sich die nachfolgenden Generationen mit dem Erbe privater Fotoalben auseinander. Das Projekt „Ihr Album unter der Lupe“ (verlängert bis 02.04.2017) beschäftigte sich damit, wie die Nachfahr_innen mit den Fotoalben – mit den Nach-Erinnerungen ihrer Väter und Großväter – umgehen.
Moderation Bert Walser
Infos:
Die Ausstellung ist aus einem umfangreichen Forschungsprojekt entstanden. Zur Projekt- und Ausstellungsseite: fremde-im-visier.de
Infos zur Ausstellung „Fremde im Visier“ im Volkskundemuseum Wien
www.volkskundemuseum.at/fremde_im_visier
Infos zum Projekt „Ihr Album unter der Lupe“
www.volkskundemuseum.at/unter_der_lupe