Ursprünglich war die Lobau eine Insel , begrenzt vom Donaustrom und dem kleinen Flüsschen Lob im Marchfeld. Ihre Fläche bot der ehemals wild dahinfließenden Donau Platz genug für zahlreiche Nebenarme. So gehörten die Donau und die sie im Wiener Bereich angrenzende Lobau zusammen. Der Walzerkönig Johann Strauß jr. dürfte diese wilde Gegend also noch gekannt haben, als er seinen berühmten Walzer „An der schönen blauen Donau“ komponierte.
Zahlreiche Berichte, Geschichten und Sagen, wie z.B. die Sage vom Donauweibchen, erzählen von Hochwässern, welche natürlich einerseits für die Bevölkerung sehr gefährlich waren. Andrerseits versorgten diese immer wiederkehrenden Hochwässer die in der Lobau befindlichen Lebensräume mit dem notwenigen Wasser.
Der Lauf der Donau ließ sich bis ins 19. Jahrhundert nie exakt nachzeichnen, da die Nebenarme sich wie in jedem Auwald immer wieder neue Wege suchten.
Dadurch verlandeten immer wieder Gegenden und Flußläufe, nur um ein paar Jahre später wieder durch Hochwasser bewässert zu werden.
Die heutige Lobau, Bestanteil des Nationalparks Donauauen, wird in zwei große Bereich geteilt: die Obere Lobau, ein beliebtes Naherholungsgebiet, und die Untere Lobau. Hier befinden sich auch viele der in der Sendung genannten Gewässer, wie z.B. das Eberschüttwasser.
Ein erste großer Eingriff, infolgedessen Teile der Lobau verlandeten, erfolgte mit dem Bau der Donauregulierung von 1870 bis 1875, ein weiterer war die Errichtung der Donauinsel etwa 100 Jahre später.
Seit etwa 50 Jahren ist eine dramatische Austrocknung der Lobau zu beobachten.
Speziell der vergangene Winter sowie Bauarbeiten an einer Gasleitung im Bereich von Mühlleiten haben wieder einmal drastisch vor Augen geführt, wohin so eine Entwicklung führt. Kurt Kracher, Fotograf und Lobauliebhaber, hat das dramatische Szenario fotografisch dokumentiert und erzählt darüber in der Sendung.
Zwar haben sich die Wasserstände in der Unteren Lobau mittlerweile frühjahrsbedingt weitgehend erholt, beobachtbar ist aber weiterhin die Verlandung in der Oberen lLbau.
Bewässerungspläne liegen vor, werden aber durch Interessenskonflikte innerhalb der entsprechenden Magistratsabteilungen blockiert, wie der Lokalhistoriker Robert Eichert berichtet.
Über die Ursachen und mögliche Lösungen sprechen Norbert Novak und Wolfgang Rehm.
Interessante Links:
Kurt Kracher, Fotograf www.kurt-kracher.at
Lobaumuseum — Verein für Umweltgeschichte
www.lobaumuseum.wien
Elisabetn Zeman, Norbert Sendor Naturfotografie
www.elinor.at
https://www.wien.gv.at/kontakte/ma45/ Wiener Gewässer
https://www.wien.gv.at/wienwasser/ MA31
https://www.wien.gv.at/umwelt/wald/forstamt/ MA49
Zum Lesen:
Sage vom Donauweibchen
ttp://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/3_bezirk/donauweibchehn.html
„Das Buch von der Lobau“, Friederich Heller, Norbertus- Verlag, Wien 1997
Zum Hören:
Johann Strauß jr., „An der schönen blauen Donau“
Ernst Molden, „Schdrom“
Unsere Signation bzw. kurze musikalische Begleitung ist unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen:
• „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte
weiters verwendete Musik: „ambient background“, soundshrim, CC-Lizentz, jamendo
verwendetes Foto von Kurt Kracher
hallo,
«die von ihren bürosesseln aus» wissen vermutlich ganz genau, was mit der lobau passieren soll. wir haben natürlich keine beweise und können nur mutmaßen.
verändern könnte sich das durch — wie schon so oft — widerstand von unten, viel information und wissen über die lobau oder aber auch engagement in diversen bürger_inneninitiativen, von denen es gerade rund um die lobau schon recht viele gibt, z.b. «rettet die lobau ( https://www.lobau.org/) oder der verein lobaumuseum ( lobaumuseum.wien)
lg, Christa Reitermayr
Wel die verantwortlichen keine ahnung, und die grünen zuviel zu reden haben. Es haben zu viele etwas zu sagen, die nicht einmal wissen wo die lobau ist und von den zusammenhängen in der natur keine ahnung haben. Aber von ihren bürosesseln große sprüche klopfen
Es tut mir so leid. Ich war in meiner Jugend sehr viel in der ganzen Lobau unterwegs. Ich hatte dort meine schönste Zeit. Unberührte Wäldchen, wo man noch Rehe, Hasen und Hirsche gesehen hat. Meistens in den frühen Morgenstunden auf den Äckern von Herrn Pascha. Auch war ich dabei, als das Mühlwasser ausgebaggert wurde. Leider kommt diese schöne Zeit nicht wieder.
Helft uns dieses kleine Paradies zu erhalten.
Mit freundlichen Dank
VOGT KURT