Anmod: Yeşim Ustaoğlu [Jeschim Ustaugu] (*1960) ist eine der bekanntesten türkischen AutorenfilmerInnen, sie schreibt und inszeniert seit 1994 vor allem Filme über Frauen auf der Suche nach Identität, die, wie sie selbst sagt, immer auch Geschichten über Männer sind.
Ihre Filme waren von Anfang an international erfolgreich, gewannen Preise auf Festivals und wurden von der Kritik gelobt. Das liegt nicht nur daran, dass Ustaoğlus Inszenierungen sorgfältig und wahrhaftig sind, sondern auch daran, dass sich die Regisseurin mit heiklen Themen – die (türkische) Gesellschaft und Politik betreffend – beschäftigt: dem türkisch-kurdischen Verhältnis, der Vertreibung der Griechen aus der Türkei, Zwangsheiraten und weiblicher Sexualität. Yeşim Ustaoğlus Filme sind Heimatfilme im umgekehrten Sinn: Sie zeigen Menschen auf der Suche nach einem Ort, an dem sie sich aufgehoben fühlen, ohne dass sie eine genaue Vorstellung davon haben, wie es dort aussehen müsste. Ihre Figuren sind Migrantinnen und Migranten auf der Suche nach sich selbt und was Heimat ausmacht, wie es da aussieht, riecht und schmeckt, wie die Menschen dort miteinander sprechen und was ihre Kultur geprägt hat. Das thematisiert Yeşim Ustaoğlu in all ihren Filmen.
Rosvita Kröll hat sie am Crossing Europe Festival getroffen und mit ihr über ihre Themen und die Figuren im Tereddüt ein Gespräch geführt.
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www.crossingeuropt.at