In seinem zweiten Roman SIMONHOF erzählt Stefan Soder über Generationen eine Familiengeschichte.
Ein Bergbauernhof in den Alpen. Hoch oben, abgelegen, weitgehend autark, scheinbar kaum verbunden mit der großen Geschichte und doch voller Erzählungen, in denen sich die bedeutenden Veränderungen in der Lebenswelt von vier Generationen widerspiegeln. In Zeiten bitterer Armut wird eine Alm vom ersten Simonbauer am Kartentisch erobert und mit Geschick und Beharrlichkeit zum Bauernhof ausgebaut. Später, am Rande des Zweiten Weltkrieges, wächst der Simonhof, die Pflichtkontingente werden mithilfe von Zwangsarbeitern erfüllt. In den 1970er-Jahren bringen technischer Fortschritt und der Fremdenverkehr, der anderswo Bauerndörfer zu mondänen Treffpunkten der besseren Gesellschaft macht, einen Wohlstandsschub. Der Fortschritt lässt sich von manchem Sturkopf bremsen, aber nicht aufhalten und so steht der letzte der Simonbauern vor den Herausforderungen eines Tourismusindustriellen. So strebt jede Generation nach einer besseren Zukunft. Für Soder ist es auch die Suche nach den Spuren einer Herkunft, erzählt mit der Distanziertheit einer Außenstehenden und der vertrauten Intimität einer Angehörigen.
Der Roman Simonhof ist im Braumüller Verlag erschienen. Stefan Soder im Gespräch mit Daniela Fürst.
Musik: осоле by Kosta T