Personenorientierte Maltherapie
Wie der Malprozess Gedanken und Gefühle klären kann
von Bettina Egger und Urs Hartmann
erschienen 2017 bei Hogrefe
Die meisten Erwachsenen sind überzeugt, dass sie nicht malen können, und lassen es sein. Malen ist mit der Vorstellung verbunden, es können zu müssen. Doch Bilder malen ist eine uns allen innewohnende Tätigkeit und gehört zu den tief verankerten menschlichen Ausdrucksformen wie singen, tanzen und sprechen. Sind die anfänglichen Hemmungen erst einmal überwunden, dann entstehen Bilder, die überraschen, Neues vermitteln und berühren.
Vor diesem Hintergrund haben Bettina Egger und Urs Hartmann die Struktur der Personenorientierten Maltherapie ausgearbeitet und in die Praxis umgesetzt. Im Rahmen dieser wird leuchtende Farbe mit den Händen auf Papier aufgetragen, ohne dass die Inhalte der Bilder auf psychologischer oder künstlerischer Ebene interpretiert werden. Dadurch soll den Patienten vermittelt werden, auf ihre Gefühle nicht unmittelbar zu reagieren und sie nicht mit eventuell ungeeigneten Maßnahmen ruhigzustellen. Es geht darum, dass die Malenden mitfühlend auf Umstände reagieren, die verändert werden wollen – mitfühlend nicht nur mit anderen, sondern auch mit sich selbst.
Anhand zahlreicher, farbig illustrierter Praxisbeispiele erläutern sie die Hintergründe und den Verlauf der Maltherapie, wobei sie ebenfalls Praxishinweise zu den Rahmenbedingungen und dem Umgang mit möglichen Problemen geben.
Urs Heinz Aerni besuchte der Co-Autor Urs Hartmann in seinem Atelier in Zürich.