In der Sendereihe „Menschenleben“ bringt Radio FRO in loser Reihe lebensgeschichtliche Interviews mit Menschen aus dem eigenen Sendegebiet.
Josef Wahl wurde 1933 in Ried in der Riedmark, Mühlviertel, als erstes Kind eines Bauernehepaares geboten. Am Hof erlebte er auch den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit. Prägend war die unmittelbare Nähe zum KZ-Mauthausen, zu dem Wahl schon als Kind schlich. Auch die anschließende „wilde Zeit“ in der kindliche Bandenkriege mittels (von der Wehrmacht vergrabenen) Schusswaffen ausgetragen wurden, schildert Wahl in seiner Erzählung sehr anschaulich. Der Loslösung aus dem bäuerlichen Milieu und der Eintritt in eine Beamtenkarriere als Landgendarm ist zuerst mit Schwierigkeiten behaftet, gelingt aber. Wahl erzählt von sehr autoritären Strukturen und dem kleinen, alltäglichen Widerstand dagegen. Als „Pfuscher“ auf den zahlreichen Baustellen der in den 70ern aus dem Boden schießenden Eigenheimen bessert er sein eigenes Gehalt auf und schafft so die finanzielle Grundlage für den Bau eines eigenen Hauses.