Mit der FPÖ ist eine Partei mit nazistischem Wurzeln in den Nationalrat eingezogen, die dem DÖW nach, als rechtsextrem und antisemitisch einzuordnen ist. Zwar wird sich heute nicht mehr offen zum Antisemitismus bekannt, was jedoch andere Erscheinungsformen nicht ausschließt und durch Äußerungen der Parteiriege immer wieder bewiesen wird. Auch der Nahostkonflikt befeuert immer wieder Hetze und Ressentiments gegen Juden und Jüdinnen. Aufgrund der aktuellen politischen Lage im Nationalrat und in Anlehnung an den Holocaust sind die Gedenktage rund um den 27.1. mehr als aktuell. Dieser Tag wurde 2005 wurde als Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz – zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust” erklärt.
„Im Hause des Henkers vom Strick reden – Kontinuitäten, Konjunkturen und Veränderungen des Antisemitismus in Österreich seit 1945″ betitelt Matthias Falter vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien seinen Vortrag. Darin beleuchtet die Entwicklung des Antisemitismus in Österreich nach 1945. Neben den Elementen des modernen Antisemitismus hat sich der Judenhass nach Auschwitz dahingehend verändert, als beim sogenannten sekundären Antisemitismus selbst der Holocaust in das antisemitische Weltbild eingebaut wurde. Der Hass auf Juden und Jüdinnen zeigt sich daher auch in der aggressiven Abwehr von Erinnerung und Schuld bzw. Verantwortung. Die extremste Form diese Abwehr ist die Leugnung der Holocaust-Verbrechen selbst. Trotz seiner grundlegenden funktionalen Kontinuität passt sich Antisemitismus permanent an historische Entwicklungen an. Im zweiten Teil des Vortrages werden daher aktuelle Erscheinungsformen des Antisemitismus, z.B. verschwörungstheoretisches Denken und antisemitische Codes sowie Deutungen des Nahostkonfliktes, thematisiert.
„Im Hause des Henkers vom Strick reden – Kontinuitäten, Konjunkturen und Veränderungen des Antisemitismus in Österreich seit 1945″, ein Vortrag von Matthias Falter vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Eine Veranstaltung vom 15.01.2018 im Unipark Nonntal, Organisation: ÖH Salzburg.
Text: ÖH Salzburg
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