Vortrag und Diskussion mit Ismail Küpeli über Verschränkungen von türkischen Nationalismus, „Grauen Wölfen“ und staatlicher Gewalt. Ismail Küpeli ist Politikwissenschaftler und Journalist mit Schwerpunkt Türkei, Naher und Mittlerer Osten.
Hosted by das que[e]r und Rosa Antifa Wien im Rahmen der Veranstaltungsreihe antifascism101, aufgenommen am 21. Feber 2018 in der W23.
Das Verhältnis zwischen dem staatstragenden Nationalismus und der rechtsextremen Variante hat sich über die Jahrzehnte immer wieder manifestiert, so auch zuletzt als im Sommer 2015 die AKP-Regierung in der Türkei den Krieg in den kurdischen Gebieten wieder aufnahm. Die rechtsextreme MHP, die die parlamentarische Vertretung der „Grauen Wölfe“ ist, hatte zuvor die AKP-Regierung wegen ihrer moderaten Haltung in der „Kurdenfrage“ kritisiert und näherte sich der AKP an, als die Regierung selbst brutal gegen Kurd_innen vorging.
In ihrem ideologischen Selbstverständnis ist die MHP, die parlamentarische Vertretung der „Grauen Wölfe“, eine konsequent nationalistische Partei, die auf die Stärke der türkischen Nation setzt und „Staatsfeinde“ lieber offen bekämpft als verhandelt. Dies zeigt sich beispielsweise in antikurdischen und antiarmenischen, aber auch antisemitischen Positionen, die von Anhänger_innen der „Grauen Wölfe“ vertreten werden. Viele „Graue Wölfe“ sind in den Spezialeinheiten der Armee, Polizei und Gendarmerie, denen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen vorgeworfen werden.
Mehr Informationen zur Veranstaltungsreihe antifascism101: https://antifascism101.info/