Palmöl und Palmkernöl lassen sich aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften vielseitig einsetzen.
Dr.in Nora Niemetz, Südwind-Mitarbeiterin und auch Radiokollegin, machte in ihrem sehr anschaulichen Vortrag* jedoch deutlich, dass die umfangreiche Verwendung von Palmöl äußerst bedenklich ist.
Nora Niemetz erläuterte in ihrem Vortrag die Geschichte des Palmöls bis hin zur Gegenwart und machte deutlich, in welchem Umfang Palmöl in Produkten Verwendung findet, die bei uns alltäglich gebraucht bzw. konsumiert werden.
Der Vortrag von Nora Niemetz ist nachzuhören unter:
Exklusiv nachhören können Sie die an den Vortrag anschließende „breit gefächerte“ Diskussion, in der Niemetz eingangs u.a. ausführte, dass sich Palmölproduktion in Plantagen und die sogenannte Nachhaltigkeit de facto ausschließen.
(Am Podium saß neben Nora Niemetz auch Stefan Robbrecht-Roller, Regionalstellenleiter von Südwind OÖ, der Noras Vortrag einmoderiert hatte und die anschließende Diskussion leitete).
Weitere Themen waren u.a. die Fragen nach Alternativen zum Palmöl, nach den Kennzeichnungen und der Schwierigkeit, als Konsument Palmölprodukten auszukommen.
Der Herr, der sich ab Minute 15.40 als Palmöl-Leo vorstellte, ist Leo Steinbichler, zuletzt für „Die Weißen“ Kandidat für die Nationalratswahl 2017. Steinbichler führte beispielhaft aus, wo und in welcher Form „bei uns“ Palmöl Verwendung findet.
Auf seine ab Minute 17.20 getätigte Äußerung „Und des gaunze hod zu tun mit Asylanten und des gaunze hod zu tun mit dem Bauernsterbn des ma haum“ habe ich dann gegen Ende der Diskussion reagiert,
Mit „des gaunze“ war die von Steinbichler zuvor genauer beschriebene „Misswirtschaft“ in Landwirtschaft, Gastronomie usw. gemeint.
Auf meine direkt an ihn gerichtete Kritik (etwa ab Minute 37:30) an seiner Äußerung mit den „Asylanten“ hat Steinbichler – was in der Aufnahme nicht oder nur kaum zu hören ist, da seine Replik ohne Mikro erfolgte – sinngemäß gesagt, dass 85% der „Asylanten“ aufgrund der Folgen des globalen Wirtschaftssystems – siehe Palmölproduktion – ihre Heimat verlassen müssen.
Nahezu deckungsgleich hat er auch, meiner Erinnerung zufolge, in einer Frozine-Sendung mit Martin Wassermair vor der Nationalratswahl argumentiert.
Ob die von Steinbichler erwähnte Prozentzahl nun stimmt, zu hoch gegriffen oder gar zu niedrig ist, sei dahingestellt – Tatsache ist, dass Menschen aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen durch rücksichtslos gegen Mensch und Natur agierende Wirtschafts- und Produktionsweisen im „globalen Süden“ gezwungen sind, ihren bisherigen Lebensraum zu verlassen.
Allerdings macht auch oder gerade bei Themen wie „Flucht“, „Zuwanderung“ oder „Asyl“ der Ton die Musik, das könnte/sollte auch ein ehemaliger Parlamentarier wie Herr Steinbichler wissen, so ihm das ein Anliegen ist.
Erich Klinger, 23.02.2018