In der April-Ausgabe von Grundrauschen wollen wir uns eine volle Stunde lang dem bevorstehenden Donaufestival widmen, das zwischen 27. April und 6. Mai an zwei viel versprechenden Wochenenden in Krems stattfinden wird. Seit 2005 ist das Donaufestival eines jener zentralistisch-punktuellen Festivitäten, die subversive Absurditäten und das utopische Experimentieren, das Ausprobieren klanglich-künstlerischer Kosmen in einen offenen Schmelztiegel aus postideologischen Zuständen aller Art einbettet. Im letzten Jahr übernahm der Kulturjournalist Thomas Edlinger erstmals die künstlerische Intendanz und Leitung dieses Festivals – und hat es, so viel lässt sich jetzt schon sagen, in neue Bahnen geleitet, ohne der grandiosen Vorarbeit des Teams um Thomas Zierhofer Kin in irgendeiner Weise Abbruch zu tun.
In diesem Jahre beruft sich das Leitmotiv auf die »Endlose Gegenwart«. »Nichts endet wirklich, aber auch nichts beginnt neu«, heißt es da in der Ankündigung des Programmhefts. Wir sind getrieben von einem steten Drang nach Selbstoptimierung und Gewinnmaximerung; in gewisser Weise soll alles gleich, und letztlich doch alles anders, besser, optimierter sein – der nächste Klick ist der nächste Kick, nie zur Ruhe kommend auf einem ewigen Rausch der Sinne, dem Verlangen nach nichts anderem als purer Hedonie. Das Herausstechende, das Alleinige, das Kreative und Idiosynkratische wird, so scheint es zumindest, von einer Uniformität abgelöst, in der die Sphäre der Existenz auf ihre ökonomische Verwertbarkeit reduziert wird. Bedeutet das also, dass es immer weniger Raum für eben jenes Experimentelle, ungedacht Unvorhersehbare und Andere gibt, oder ist die Zukunft vielleicht doch noch nicht verloren?
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Grundrauschen: Thomas Edlinger im Interview und Ausblick auf das Donaufestival 2018
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