Über die aktuelle Ausstellung im TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol und Johan Grimonprez’ Film «Shadow World»
Das Lieben als Verb, als Tun, birgt politische Kraft. Zu lieben hat veränderndes Potential. Zu lieben kann heißen, sich selbst als Vielheit zu erfahren und sich zu anderen Vielheiten hin zu öffnen, Verknüpfungen und Grenzstörungen zu bejahen. Wenn wir uns selbst als eine Eins, als geschlossene Einheit verstehen, die ist, weil sie denkt, verkennen wir, dass wir nur in Relation, in Beziehung zu Anderen wir selbst sind (Johan Grimonprez).
Vielleicht sollten wir mit wildem Küssen beginnen (Johan Grimonprez) und uns in einen unbeherrschbaren Raum begeben, wo wir den Boden unter den Füßen nicht verorten, den Horizont nicht ziehen und uns selbst nicht als geschlossenes Ich erfahren können (Eva Schlegel).
Am 11. Mai 2018 wurde der Film Shadow World im Leokino gezeigt. Einen Ausschnitt davon («kiss-o-drome») findet man in der Ausstellung im TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol. Johan Grimonprez war zu diesem Anlass zum Künstlergespräch geladen.
Im Zentrum der Sendung steht das Thema Lieben als politische Kategorie, der Film Shadow World von Johan Grimonprez und die Anregung, Zusammenleben neu zu denken.
Im Gespräch mit Nina Tabassomi und Johan Grimonprez.
Zur Ausstellung: taxispalais.art