Zur Person Jeannie Ebner: Die Schriftstellerin, Übersetzerin und Herausgeberin Jeannie Ebner (1918-2004) gilt als prägende Exponentin der österr. Nachkriegsliteratur und bedeutende Förderin von NachwuchsautorInnen (u.a. Thomas Bernhard und Christine Lavant). Sie verfasste Lyrik, Kurzprosa, Novellen, Erzählungen und Romane. Hilde Spiel verglich sie mit Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger. Und doch ist Ebners Werk heute beinahe vergessen, ihre Bücher sind nur noch antiquarisch erhältlich.
Zum 100. Geburtstag von Jeannie Ebner hielt Petra Ganglbauer (geb. 1958) eine Festrede auf ihre Kollegin. Sie setzte sich darin mit den zahlreichen Funktionen Ebners auseinander: der Herausgeberin, der Förderin, der kultur- und gesellschaftspolitisch engagierten Schriftstellerin. Ganglbauer blickt auch auf die Darstellung von Frauen in Ebners Werk sowie auf deren eigene Positionierung als Künstlerin und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Die Rede erschien als fünfter Band der Schriftenreihe »Autorinnnen feiern Autorinnen« im Mandelbaum Verlag.
Sendungsinhalt: Petra Ganglbauer liest einen Ausschnitt aus „Die Unbeugsame“ und erzählt von den Erkenntnissen, die sie bei der Arbeit über Jeannie Ebner gewonnen hat. Zudem gibt sie einen Ausblick auf ihren Lyrikband Gefeuerte Sätze, der im März im Verlag Limbus erscheinen wird.
Weiterführende Infos: Seit 2014 beauftragt die Kulturabteilung der Stadt Wien jedes Jahr eine Autorin, eine Rede zu Ehren einer bedeutenden (verstorbenen) Wiener Schriftstellerin zu verfassen und diese öffentlich vorzutragen. Die Festveranstaltung „Autorinnen feiern Autorinnen“ findet im Wiener Rathaus statt. Petra Ganglbauer hielt ihre Rede am 26.04.2018 ebendort.