„100 Jahre Republik Österreich: 1918 – 2018“
Meilensteine, Wendepunkte und demokratiepolitische Befunde
Die Gründung der demokratischen Republik vor einhundert Jahren war ein markanter Wendepunkt in der österreichischen Geschichte und der Versuch, einen neuen politischen und gesellschaftspolitischen Ansatz zu finden. Trotz der tragischen Entwicklung der Ersten Republik hat sich dieser Ansatz langfristig als richtig herausgestellt, wie die Geschichte der Zweiten Republik beweist. Das ist es, was man zum 100. Geburtstag der Republik getrost feststellen darf und was auch Mut für die Zukunft gibt.
Nicht nur Menschen feiern Geburtstag – auch ein Land hat einen Geburtstag und meist noch zusätzliche Gedenk- und Feiertage. Die Ausrufung der „Republik Österreich“ am 12. November 1918 markiert jedoch ein besonderes Ereignis in der Geschichte. Auch der Beschluss über das Frauenwahlrecht erfolgte an diesem Tag und war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gleichberechtigung.
Zusätzlich sollte in einem Gedenk- und Erinnerungsjahr auf weitere Ereignisse verwiesen werden, etwa an den sogenannten „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland im März 1938, die Verkündung der Menschenrechtsdeklaration im Dezember 1948 oder an den Prager Frühling im Jahr 1968.1
Im Studiogespräch erläutert Dr. Heinz Fischer, Bundespräsident a.D. und Regierungsbeauftragter für das Jubiläumsjahr 2018, sozialpolitische Hintergründe zur Entstehungsgeschichte der Republiksgründung, beleuchtet wesentliche historische Ereignisse, die Einfluss auf das demokratische Gemeinwesen hatten und zieht ein vorläufiges Resümee zum Gedenk- und Erinnerungsjahr 2018.