Im Internet kursieren zig Fassungen von Stille Nacht. In hunderte Sprachen übersetzt ist dieses Lied erfolgreichster Exportartikel Salzburgs – weit vor Mozartkugeln und Limo in Aludosen. Am 24.12.1818 wurde es in der Oberndorfer St.Nikola-Kirche erstmals gesungen. Ein guter Anlass, das vergangene als „Stille Nacht Jahr“ zu begehen.
Nicht nur im historischen Gedenken an die damaligen Zustände: das Ende der napoleonischen Kriege, Neuordnung Europas nach dem Wiener Kongress, Säkularisierung und Aufteilung des geistlichen Fürstentums Salzburg, bayerische Besatzungstruppen, neue Staatsgrenzen entlang der Salzach, große Friedenssehnsucht. Sondern ganz aktuell mit gesellschaftspolitischen Diskussionen, unter Aspekten wie Friedensarbeit und Menschenrechte.
Dazu hat Radio Bob drei Kollegen zu Gast: Hans Peter Graß vom Salzburger Friedensbüro, Günther Marchner von der Plattform für Menschenrechte – einem Zusammenschluss 30 sozialer und kultureller Einrichtungen, von kirchlichen und politischen Organisationen aus Stadt und Land Salzburg – und Hans Holzinger von der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ).
Sie berichten von ihren Leuchtturmprojekten im Stille Nacht Jahr:
- Günther Marchner stellt das Buch „Regionale Menschenrechtspraxis. Herausforderungen – Antworten – Perspektiven“ vor, erschienen im Mandelbaum Verlag.
- Hans Peter Graß spricht unter anderem die internationale Tagung KULTUR(EN) DES FRIEDENS — harmonie. spannung. widerstand an, die das Friedensbüro im Oktober in St. Virgil veranstaltete. Die Philosophin Isolde Charim hat einen vielbeachteten Einführungsvortrag gehalten. Den gibts in der nächsten Ausgabe von Radio Bob auszugsweise zum Nachhören.
- Hans Holzinger berichtet über die JBZ-Tagung „Zukunft:International. Völkerverständigung und die Rückkehr des Nationalen“ im November 2018.
Noch bis 3. Februar läuft die dezentrale Landesausstellung “200 Jahre Stille Nacht! Heilige Nacht! – Österreichs Friedensbotschaft an die Welt” an 9 verschiedenen Orten. Besonders die Sonderausstellung im Salzburg Museum in der Landeshauptstadt wird empfohlen.
Unter dem Motto „Mut zur Menschlichkeit“ steht ein interreligiöses politisches Nachtgebet am Donnerstag, 31. Jänner um 19.00 Uhr in der Friedenskirche St. Elisabeth in der Salzburger Plainstraße. Anschließend gibt’s von dort einen Lichterzug zum Hauptbahnhof.
netto 22,29 Min. Graß/Marchner/Holzinger — Leuchtturmprojekte im Stille Nacht Jahr