Mit der Veröffentlichung des zweiten Frauenberichts unterstreicht auch die Stadt Linz die Notwendigkeit, die Lebenssituation von Frauen näher zu beleuchten. Die umfangreichen Studienergebnisse zeigen zunächst deutlich auf, dass traditionelle Geschlechterrollen unverändert dominieren. Ganz besonders aber verdienen die statistisch erfassten Angaben über Benachteiligungen am Arbeitsplatz, finanzielle Schwierigkeiten, gesundheitliche Beeinträchtigungen und Gewalterfahrungen die öffentliche Aufmerksamkeit. Es ist daher zynisch, dass Frauenhäuser nach vier Jahrzehnten ihres Bestehens von der Frauenpolitik unter schwarz-blauem Paradigma zunehmend ausgehungert werden, während alleine in den ersten Wochen des neuen Jahres zahlreiche Frauen mörderischen Übergriffen von Männern zum Opfer gefallen sind. Umso mehr ist das Versprechen der politischen Verantwortlichen einer kritischen Erörterung zu unterziehen, dass auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens dringender Handlungsbedarf besteht.
Die Studiodiskussion ging daher u.a. den Fragen nach, wo genau die Ursachen für die weitreichende Diskriminierung von Frauen zu suchen sind, warum die Zahl der Gewaltakte innerhalb kurzer Zeit derart dramatisch angestiegen ist und auf welche Weise vor allem die Politik diese untragbare Entwicklung in Schranken zu weisen hat.
Mit Sigi Maurer (ehem. Nationalratsabgeordnete, Die Grünen) und Julia Schuster (Mitautorin Linzer Frauenbericht, JKU).
Moderation: Martin Wassermair