Es ist uns spätestens seit dem Song Stahlstadtkinder von Willi Warmer bekannt — kein anderes Unternehmen hat im letzten Jahrhundert Linz stärker geprägt als die Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke – kurz VOEST.
Nach Swap – Wem gehört die Stadt? realisieren Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger ein weiteres gesellschaftspolitisches Thema im Genre Dokumentartheater. In der aktuellen Spielzeit hat sich das Regie/Dramaturgie-Duo auf die Spuren des Mythos VOEST begeben, um ihn auf einer musikalisch-dokumentarischen Zeitreise zu hinterfragen.
Wann beginnt die Zeitrechnung des Mythos Voest? Mit der Gründung als Reichswerke Aktiengesellschaft für Erzbergbau und Eisenhütten Hermann Göring Linz oder erst nach dem Zweiten Weltkrieg? Als größter Arbeitgeber des Landes Oberösterreich war die VOEST immer mehr als nur Stahlproduzent. Rauchenden Schlote, Hochöfen, dicke Luft, Schichtwechsel, Kalter Krieg und Industriespionage, NS-Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit, Blasorchester, der Sportklub und eine starke Gewerkschaft. Die VOEST ist Identität, ist Lebensgrundlage und Lebensmittelpunkt, vor allem aber ein Stück österreichischer Zeitgeschichte.
Am Freitag ist Premiere im Schauspielhaus.