fierce wo*men* | mutige, wilde Frauen*

Podcast
FRO – Sonderprogramm
  • 2019.03.08_1500.10-1700.00__Sondersendung
    129:59
audio
59:53 Min.
Klimaschutz bei Tag und Nacht
audio
1 Std. 59:59 Min.
Experiment: Blau-weißer LIVE-Fantalk: TSV Hartberg vs FC Blau Weiß Linz, 26.10.24
audio
38:03 Min.
Art Attack - Art for Self-Empowerment
audio
59:58 Min.
Voixfest und SBÄM im Alten Schl8hof Wels
audio
05:30 Min.
8. Welser VOIXFEST - Interview mit der Volkshilfe OÖ
audio
10:02 Min.
8. Welser VOIXFEST 2024 - Interview mit Rhea
audio
04:29 Min.
8. Welser VOIXFEST 2024 - Atelier Mitzi
audio
03:21 Min.
8. Welser VOIXFEST 2024 - Interview mit amnesty international
audio
09:38 Min.
8. Welser VOIXFEST 2024 - Interview mit der Antifa
audio
11:57 Min.
Vom Trödlerladen zum FreiRaum

Mutige, wilde und gewaltfrei lebende und Gewaltfreiheit weitergebende Frauen* treffen sich. Ist friedlich sein nicht mit „lieb“ und „nett“ übersetzt? Bringt das was? Kann das wirklich ein Weg sein, um mutig zu werden und für sich ein zu stehen? In diesem Studiogespräch haben sich 5 Frauen aus dem Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation (D, A) getroffen, um am internationalen Frauen*tag um über ihre Erfahrungen mit Frau*sein und Mensch*sein zu sprechen.

Vorab noch einige Infos zu Struktureller und personeller Gewalt.

Gesellschaftliche Strukturen, Regeln und Gesetze prägen unser eigenes Handeln. Vor 100 Jahren gingen Frauen* auf die Straßen, um sich für ein „Allgemeines Wahrecht“ einzusetzen, bis dahin durften nur Männer* wählen. In den 1970er Jahren sollte eine Frau* nur mit dem Einverständnis ihres Mannes einer „Erwerbsarbeit“ nachgehen dürfen. Vergewaltigung in der Ehe war bis in die 1980er Jahre „kein Verbrechen“. Bestimmte Rollenbilder und Klischees zeugen davon. Sexualität von Frauen war kein Thema. In der Filmdokumetation „Viva la Vulva“ von Gabi Schweiger, wird u.a. Mithu Sanyal (Kulturwissenschaftlerin und Authorin des Buches „Vulva“ von 2009 ) zitiert. Sie beschriebt einen Biologie-Lehrer, der damals kein Bild von der Klitoris hatte und dies dadurch auch nicht weitergegeben hat. Das alles prägt unsere Gesellschaft und gleichzeitig verändert sie sich ständig.

Wie Gewalt erfahren wird und was als Gewalt anderkannt ist, ist ebenfalls gesellschaftlich geprägt. Hier Zitiert aus der österreichischen Plattform gewaltinfo.at

„Gewalt an Frauen (Männer) kann in physischer, psychischer, sexueller, ökonomischer oder sozialer Form ausgeübt werden. Nach Schätzungen der Polizei werden 90 Prozent aller Gewalttaten in der Familie und im sozialen Nahraum begangen. In ebenfalls rund 90 Prozent der Fälle sind die Opfer Frauen und die Täter die jeweiligen männlichen Beziehungspartner.

Frauen* aus allen sozialen Schichten, unabhängig vom Bildungsstand, religiöser und ethnischer Zugehörigkeit, Einkommen, Alter und Familienstand können von Gewalt betroffen sein. Sie ist unabhängig vom Familienstand und betrifft Ehepaare, Lebensgemeinschaften und gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften gleichermaßen.

Neben der personalen Gewalt, die direkt von einem*er Täter*in ausgeübt wird, ist auch strukturelle Gewalt für die Lebensbedingungen relevant. Diese geht nicht von einem handelnden Subjekt aus, sondern ist in das Gesellschaftssystem eingebaut. Sie äußert sich in ungleichen Machtverhältnissen und folglich ungleichen Lebenschancen von Frauen* und Männern*.“

Waurm nun gewaltfreiheit als Weg? Wo ist das ich wehren und für sich einstehen da möglich?

Diese Sendung habe ich gemacht, weil Gewalt meiner Ansicht nach ganz klein beginnt und weil Frauen* lt. Studien viel öfter in ihrem Nahen Umfeld von Gewalt betroffen sind als Männer* (Männer *eher in öffentlichen Bereichen) Und weil es mutige und wilde Frauen* braucht, die für sich einstehen und aufrichtig und ehrlich auch mal unangenehmes sagen und weil ich merke, wie wichtig es ist dabei die Menschlichkeit des (auch gewalttätigen) Gegenübers nicht zu „vergessen“ oder zu „verleugnen“. Weil es auch Männer* braucht und gibt, die gewaltfrei leben wollen. Weil es eine tiefe und grundlegende Haltung ist, mit der ich die Welt betreten kann. Weil ich hoffe damit Handlungsspieleräume zu öffnen, die vorher vielleicht nicht sichbar waren.

Zu Gast im Studio waren:
Kirsten Heidler (D)
Kersten Kloser-Pitcher (A)
Andrea Scheuringer (A)
Andrea (A)
rosVita kröll (A) – auch Gestaltung und Moderation.

Wir haben uns mit folgenden Fragen beschäftigt und ausgetauscht. Dazwischen gibt es Musik von starken Frauen* und Frauen*gruppen gespielt (Caitlin Clare, Nina Simone, Cesaria Evora, Cafe Olga Sanchez, Chicks on Speed)

Was ist Besonders für dich, als Frau* auf dieser Welt zu sein?
Wenn Du in die Welt, durch den Filter Deines Frauen* -Körpers betrachtest – welche (Beobachtungen) berühr(t) en Dich am meisten und wie fühlst Du Dich dabei – wie erlebst du es, das gesehen als Zeugin und Beteiligte zu sehen (teilen und zuhören) und welche Bedürfnisse werden durch diese Beobachtungen berührt? Welche Gewaltfreie Kommunikations – Werkzeuge sind hilfreich damit um zu gehen? Was sind Deine stärksten Gewaltfrei – Ressourcen?

Was ist Deine Definition einer mutigen/wilden Frau?
Welche Frauen haben Dich auf Deinem Weg (Gewaltlosigkeit) inspiriert?
Was sind Deine inspirierenden Vorfahren?
Was bedeutet Gemeinschaft / Schwesternschaft * für dich?

Abgeschlossen haben wir den Frauen*-Zirkel mit den Fragen:
Was bedeutet dabei radikale Ehrlichkeit für Dich in dieser Partnerschaft/Beziehung?
Was sind die Herausforderungen dabei?

Links:
Gewaltinfo.at
Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation Österreich
D A CH Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation
Interantional Center for Nonviolent Communication

Film Dokumentation: „Viva la Vulva“
Buch: „Vulva“

Andrea Scheuringer
Kersten Kloser-Pitcher
Kirstin Heidler
rosVita Kröll

 

Schreibe einen Kommentar