Heute kommt die 28. Sendung vom Piefke in Triest und in seinem weiten Umland,
Vermutlich eine der unterhaltsamsten, was wir der Aufführung eines kleinen Theaterstücks in einer Triester Kneipe zu verdanken haben. Den Text schrieb der Schweizer Kabarettist Rene Schweizer, und gespielt wird das Stück in der Regel in Kneipen von der Schauspielerin Miriam Fiordeponti.
Sprechen wir zuerst vom Autor. Er wurde am * 27. Juli 1943 in Basel geboren und ; verstarb dort auch am 12. Juni 2015. Er war Schriftsteller, Aktionskünstler und Selbstdarsteller, und bekannt wurde er vor allem für seine Juxbriefe an Behörden, Unternehmen und andere Institutionen, die er, mitsamt den Antworten, in seinen Schweizerbüchern veröffentlichte. Hier ein Beispiel:
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Soweit zu diesem Briefwechsel und Euer Piefke darf anmerken, dass Schweizer großes Glück hatte, dass er mit Schweizer Behörden zu tun hatte, denn hätte er dieses Schreiben an eine italienische Behörde gerichtet, würde er noch heute auf die Antwort warten. Dies aus meiner eigenen Erfahrung, denn ich habe mich zweimal schriftlich an italienische Behörden gewandt, das erste Mal 1993 und das zweite Mal 2002. Antwortschreiben sind bis heute nicht in eingetroffen.
Den einzigen – wenn man so will – ernsten Text, den Schweizer zu Lebzeiten geschrieben hatte, ist nun der Theatertext mit dem Titel Die Säuferin. Dazu hören wir jetzt erstmal einen kurzen Ausschnitt aus der Aufführung, den ich am 7. März in der Triester Bar aufgenommen habe. Ein zweiter Ausschnitt erfolgt nach dem Interview mit Miriam Fiordiponte.
Nun eine kurze Beschreibung über das Theaterstück, die wir auf der Webseite www.die-säuferin.com gefunden haben:
Der Basler Autor René Schweizer lernt Regina von Polk in einer Entzugsklinik für Alkoholkranke kennen und verspricht ein Buch über sie zu schreiben.
Er würde sie zur Ikone des Säufertums machen.
Eine Schnapsidee?
Das Buch ist veröffentlicht und der Text zur Aufführung gekommen.
Regine ist intelligent , gebildet, hat Aristoteles gelesen und säuft.
»Es dauert nicht lange und die Flasche liegt in der Hand. Automatisch, ohne Pathos, ohne Emotion. Sie liegt einfach da, ruhig und selbstverständlich….
Mit klarem Kopf fühlt sich das Leben besser an, sagen die Therapeuten.
Da bin ich mir nicht so sicher.
Ein paar Whiskys im Schädel bringen ein gutes Gefühl in die Eingeweide, man spürt Wärme Gelassenheit.«
Trotz des ernsten Themas hat der Text eine berührende Leichtigkeit und die angesprochenen Themen beschränken sich nicht nur auf die Problematik einer Alkoholikern. Am Ende der Vorstellung ist man heiter, berührt und geneigt den Abend bei einem guten Drink ausklingen zu lassen.
Ich stimme dieser Beschreibung ganz & gar zu und freue mich, dass ich nach der Aufführung, die in Zusammenarbeit mit dem deutschen Goethezentrum in der Triester Kneipe Bar Torino stattfand in deutscher Sprache stattfand, die Gelegenheit hatte, ein Interview mit der Schauspielerin Miriam Fiordiponte zu führen.
Danach bringen wir den zweiten Teil des Interviews, das wir mit dem Historiker Roberto Todero über das das Triester Kriegs-Museum für den Frieden vor (im Original Museo della guerra per la pace Diego de Henriquez) führten. Wer mehr über Todero wissen möchte, braucht nur seinen Namen Roberto Todero Trieste in Suchmaschinen eingeben. Dort findet er dann auch Webseiten, die ein Verzeichnis der bisherigen Veröffentlichungen von Todero enthalten.
Am Ende dann wie immer unser Veranstaltungskalender. Diesmal sehr umfangreich, denn endlich haben die meisten Museen ihre Frühlings- und Sommerausstellungen bekannt gegeben. Musikalisch wie immer zum Auftakt und Abklang hören wir Duo Gianluigi Trovesi und Gianni Coscia und in Hommage an Hamburg erklingt Auf der Reeperbahn nachts um halbeins und in Hommage die Säuferin Frank Sinatra mit One form y babe and one for he road.
Wer frühere Sendungen vom Piefke versäumt hat oder nochmal hlren möchte, findet diese im Archiv vom Freien Radio Salzkammergut, wo er das Stichwort Piefke eingeben muss und dann alle frühere Sendungen anhören kann. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Zuhören.