Am 27. März 2019 starb Friedlich Achleitner 88-jährig in Wien. Der 1930 im oberösterreichischen Schalchen geborene Autor war nicht nur ein gern gesehener Gast im afo architekturforum oberösterreich, sondern durch seine umfassende Tätigkeit als Architekturkritiker wie ein Fixstern an dem man sich bei der Auseinandersetzung mit der gebauten Umwelt orientieren konnte. Sein geschriebenes Vermächtnis wird uns noch lange begleiten.
Wir trauern um diesen Verlust und wiederholen heute eine Sendung aus 2015, die Margit Greinöcker und Thomas Moser anlässlich der Buchpräsentation zu „Friedrich Achleitners Blick auf Österreichs Architektur nach 1945“ gestaltet haben.
Sendung vom 3. Juni 2015 Friedrich Achleitner wiederholte in den Jahren 2010–2012 an der Kunstuniversität Linz seine legendäre, über 40 Jahre entwickelte und vielfach vorgetragene Vorlesungsreihe zur Architektur Österreichs nach 1945. Diese Vorlesung wurde nunmehr als Band 1 der »Linzer Vorlesungen« von der Kunstuniversität Linz, Roland Gnaiger bei Birkhäuser herausgegeben. Achleitners offener und eigenständiger Blick, seine undogmatische, von Moden unbeeinflusste Sicht auf die Entwicklungen und besonders sein unvergleichlicher Überblick über das Geschehen in allen Teilen Österreichs lassen diesen Band zu einem Klassiker der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts werden. Dieses Buch ermöglicht mit rund 1000 von Achleitner selbst aufgenommenen Bildern und seiner klaren, verständlichen Sprache auch interessierten Laien einen Zugang zu den Themen und Qualitätsaspekten der Architektur. Im Gespräch mit Roland Gnaiger, Leiter der Architekturausbildung an der Kunstuniversität Linz, und Gabriele Kaiser, langjährige Mitarbeiterin von Friedrich Achleitner und Leiterin des afo architekturforum oberösterreich (2010-2016), wird deutlich, warum sich der Aufwand für alle Beteiligten gelohnt hat, das Buch zu veröffentlichen und wie es Achleitner damit gelingt, sein zentrales Anliegen zu verwirklichen, nämlich „Lust auf eigene Entdeckungen zu machen.„ Aufnahmeleitung und Schnitt: Erich Tomandl