Regentropfen, die an Euer Fenster klopfen schicke ich Euch kurioserweise durch den Äther.
Dienstag gab’s hier in Kärnten endlich wieder einmal das so kostbare Nassin ganz konventioneller Art gemäßigt und fast ruhig von oben nach unten fallen. Keine geöffneten Schleusen, keine begleitenden Sturmböen, nur ganz normales „schiaches“ Wetter mit stetig unaufgeregt dahinplätscherndem Regen.
Und doch noch immer viel zu wenig davon, um die Regendefizite aus dem letzten Jahr ausgleichen zu können. Und eingebettet waren diese wenigen Stunden in –für die Jahreszeit- viel zu hohe Temperaturen davor und zu heiße Tage danach. Und wieder zittert die europäische Landwirtschaft. Und nicht nur sie. Alle zittern sie vor dem –meistens- Zuwenigen, das langsam tötet und dem zwar eher seltenem, aber wenn, dann explosiv auftretendem Zuviel, das innerhalb weniger Stunden oft wie ein amokfahrender Rasenmäher alles köpft, das ihm unter-kommt.
Da wären wir also: Gefangen an zwei Polen, deren Anziehungskraft so unwiderstehlich ist, dass sich kaum mehr ein Partikel zwischen ihnen platzieren kann ohne nach Plus oder Minus, Nord oder Süd, Gut oder Böse, Schwarz oder Weiß weggerissen zu werden.
Was war doch die scheußliche gute alte Globalisierung noch für ein netter Begriff, in dem notorische Optimisten immerhin noch positive Aspekte finden konnten – im Vergleich zur grassierenden Polarisierung. Unsere immer mehr mittelstandsbefreite Gesellschaft hat es mittlerweile auch geschafft, sogar das Klima zu polarisieren. Entweder-oder! DAS Begriffspaar des Tages, Monats, Jahres, vielleicht sogar Jahrzehntes. „Live or let die“ war einst eine Filmmusik zu einem gleichnamigen James Bond mit Roger Moore in seiner ersten Rolle als 007.
Das war damals alles noch mit etwas ironischem Augen-Gezwinkere gedacht. Die Ironie ist dem Sarkasmus – wenn nicht gleich dem Zynismus- gewichen. Der Rest ist bekannt, nur tut kaum jemand was „dergleichen“ Lieber lassen wir die Kinder protestieren……………..
Zurück zum Start!
Der Regen! War er nicht auch ein Genuss? Ich hoffe, die aktuelle Sendung wird Euch ein ebensolcher Genuss sein! Wunderbare nummern zu Thema plätschern und gurgeln eine Stunde lang
Interpreten: Horace Parlan, Art Blakey und seine Jazz Messengers, Roots, Don Byron, Phil Minton mit Veryan Weston, das Orchestre National du Jazz, Tom Waits, Oscar Peterson mit den Singers Unlimited sowie Pierre Dorge mit seinem New Jungle Orchestra
Sie werden versuchen, uns wieder das Facetten-Sehen zu lernen.
In diesem Sinne wünsche ich einen erbaulichen Abend mit dem Glasperlenjazz
Salut
Arnold