Alle drehen sich um sich selbst. Niemand weiß, wohin die Reise geht. Die Theatermacher Franz Huber, Christoph Diem und Florian Barth erklären, warum das naturalistische Stück von Gerhart Hauptmann heute aktuell ist. Radio FRO hat eine Theaterprobe besucht. Die Premiere von „Einsame Menschen“ ist am Samstag, den 18. Mai 2019.
Schwindelgefühle
Der junge Gelehrte Johannes Vockerat steckt in der Krise. Mit seiner akademischen Arbeit kommt er nicht voran. Seine Frau Käthe, die gerade den gemeinsamen Sohn zur Welt gebracht hat, empfindet er nicht als Stütze. Als die junge Studentin Anna Mahr in sein Leben tritt, fühlt er sich erstmalig wirklich verstanden. Wäre da nicht die Skepsis seines sozialen Umfelds…
Gerhart Hauptmann nannte sein Drama „mein mir liebstes Stück“ und auf den ersten Blick scheint ja auch alles zu stimmen im Leben von Johannes Vockerat. Mit Käthe hat er eine einfühlsame junge Frau an seiner Seite, noch dazu ist er frisch gebackener Vater. Dank seiner Eltern kann er sich ein Haus am Müggelsee leisten. Doch der junge Gelehrte steckt in der Krise. Denn mit seiner akademischen Arbeit kommt er nicht voran. Selbst seinen Studienfreund Braun empfindet er nicht als Stütze. Erst als die Studentin Anna Mahr in sein Leben tritt, fühlt er sich wirklich verstanden. Die emanzipierte und intelligente junge Frau erscheint ihm als Ausflucht aus der familiären Enge. Immer mehr wird sie zum Mittelpunkt seines Daseins. Doch als sein soziales Umfeld sich einschaltet, kommt es zur Katastrophe. Es ist ein Kaleidoskop menschlicher Paarbeziehungen zwischen Ehe und Selbstentfaltung, gesellschaftlichen Zwängen und individueller Freiheit; es handelt aber auch vom technologischen Fortschritt und dessen hohen Tempo.
Premiere ist am 18. Mai. Am Spielplan befindet sich Einsame Menschen bis 6. Juli 2019.