Wider den kapitalistischen Verwertungszwang
Unsere Gesellschaft hat uns gelehrt, wegzuwerfen, was wir nicht mehr brauchen können. Doch nicht alles, was für einen nutzlos geworden ist, ist gleich Müll. Und nicht alles, was jemand anders brauchen kann, muß verkauft werden. Auf diesen simplen Erkenntnissen beruhen zwei Projekte, denen Radio Stimme diese Woche seine Aufmerksamkeit schenken möchte: Vor kurzem wurde der erste Kostnixladen in Wien eröffnet, in dem jedeR gratis «einkaufen» kann. Initiator ist der Verein W.E.G., Wertkritische Emanzipatorische Gegenbewegung, der damit eine grundsätzliche Kritik an dem unreflektierten Wachstumsdogma des neoliberalen Kapitalismus und der Wegwerfmentalität der Gesellschaft formulieren möchte. Die Wiener Tafel wiederum sammelt überschüssige aber unverdorbene Lebensmittel und Hygieneartikel aus Industrie und Handel und beliefert damit kostenlos soziale Einrichtungen wie Obdachlosenherbergen und Flüchtlingshäuser. Radio Stimme berichtet über zwei Projekte am Grat zwischen Utopie und Sachzwang.
Weitere Sendungsthemen:
— Karriere in der Welt des Putzens
— Jean Ziegler: Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher