„…There is no such thing as society, there are indiviudal men and women and families…“ ist Teil einer berühmt gewordenen Aussage von Margaret Thatcher, im Women’s Own magazine, vom 31. Oktober 1987. Gibt es nun eine neoliberale Gesllschaft?….
Wiederholung: 27.1. um 6 & 13 Uhr
Antworten und Anmerkungen dazu, gab Jürgen Nordmann schon in einem Vortrag im Rahmen der Tagung „Gesellschaft! Welche Gesellschaft? Theorien für eine gewandelte Gesellschaft„, die, organisiert von ICAE (Institut zu Gesamtanalyse der Wirtschaft) in Kooperation mit Wissensturm / Volkshochschule Linz, von 2. bis 4. Dezember 2010 im Wissensturm stattfand.
Jürgen Nordmann geht in seinem Vortrag mit dem Titel „Gibt es eine neoliberale Gesellschaft? Theoretische Überlegungen zur Analyse eines ambivalenten Phänomen“ auf Fragen ein, die sich unter anderm daraus ergeben, ob von einer neoliberalen Gesellschaft gesprochen werden kann, nachdem neoliberale Theorie und Praxis dem Konzept Gesllschaft negierend bis abwehrend gegenüberstehen.
Wichtiger aber ist wohl der Zugang, neoliberale Gesllschaftsformen und Typologien zu erkennen und zu benennen, um auch erkennbar zu machen, welche Veränderungen auf gesellschaftlicher Ebene in Konsequenz neoliberaler Poltik und neoliberaler Praxis gefolgt sind, bzw. wie und wozu das „neoliberale“ Projekt Gesellschaften und den Begiff Gesellschaft transformiert hat.
Also was macht eine neoliberal inspirierte Gesellschaft aus, wie ist sie konstituiert, welche Rollen spielen gesllschaftliche teile und Sektoren darin usw. sind dann ebenso zu beantworten, wie auch die Frage danach ob die Gesellschatf als neoliberale zu bezeichnen ist, wenn die Gesellschaftliche (De)Formation Ergebnis nicht intendierter Folgen ist, die sich aus der Umsetzung des Projekts Neoliberalismus ergeben haben.
Dabei stellen sich dann aber auch Fragen danach, wie Gesellschaft entsteht, sich autopoietisch generiert, bzw. auch wie sie „sich“ wnadelt und transformiert bzw. wandelt und welche Rolle dabei Individuen, (zivil)-gesellschaftliche Strukturen und Akteur_innen spielen können und wo die Poltik bleibt.
Das Studiogespräch soll den oben angeführten Fragen nachspüren und wird mit Statements aus em Vorttrag eingeleitet und durchsetzt.
Zur Person:
Jürgen Nordmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut ICAE, Lehrender im Studiengang Politische Bildung (JKU)
Studium
- 1989-1994 Studium der Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Mathematik und Philosophie an der Philipps-Universität-Marburg mit Gastsemestern an der Goethe-Universität Frankfurt und dem Trinity-College in Dublin
- 1994 Staatsexamen
- 2001-2006 Promotions- und Forschungsstipendien
- 2005 Promotion an der Universität Marburg (Professor Frank Deppe) zum Thema „Modernisierung liberalen Denkens. Wechselwirkungen zwischen Kritischen Rationalismus und Neoliberalismus“
Berufstätigkeiten
- 1994-1996 Angestellter beim Bund Demokratischer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen
- 1996-1998 Redakteur bei der Oberhessischen Presse Marburg
- 1998-2001 Pauschalist für Kultur bei der „Rheinpfalz“ Ludwigshafen/Kaiserslautern
- 1999 Gründung der Forschungsgruppe „Buena Vista Neoliberal?“, gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Institute for Advanced Studies der University New York.
- Seit 1999 Wissenschaftliche Projektarbeit. Zeitweilige Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin
- Seit 2001 Freier Journalist für Tageszeitungen und Wochenmagazine
- Seit 2002 Seminare und Lehraufträge für Stiftungen und die Universität Marburg
- Seit 2006 Dozentur an der Universität Flensburg, Arbeit am Habilitierungsprojekt
Lehrveranstaltungen, u.a.
- Karl Poppers Politische Philosophie (2002)
- Soziale Gerechtigkeit als Feindbild (2003)
- Theorien des Diskurses. Analyse und Kritik (2004/2005)
- Friedrich von Hayek im Spiegel der Wissenschaftstheorie (2005)
- Rezeptionsgeschichte des Tractatus-Logico-Philosophicus von Ludwig Wittgenstein (2006/2007)
- Wissenschaftstheorie im 20. Jahrhundert (2006/2007)
- Moral Sense und Common Sense in der schottischen Aufklärung (2007)
- Tugend und Eigentum. Die Geburt des britischen Liberalismus aus dem Geist des Bürgerkrieges 1647-1776 (2007/2008)
- Allegorien des Lesens. Der Denkstil der Postmoderne im Spiegel der Ansätze Paul de Mans. (2008)
- Theorien der Postmoderne (2008)
- Karl Popper neu gelesen (2009)
- Ist die Ökonomie eine Wissenschaft? Die wissenschaftstheoretischen Irrtümer ökonomischer Theorien (2009)
Wissenschaftliche Aufsätze und Monographien
- Wirtschaftliche Nachkriegsplanungen in Führungsschichten des Deutschen Reiches 1943-1945. Examensarbeit. Teilveröffentlichtes Manuskript Marburg-Kassel 1995.
- Nonkonformisten der Gegenrevolution – über den Ort neoliberaler Intellektueller, in: Utopie Kreativ 129/130, Berlin 2001.
- Der Kronberger Kreis, in: Schriften der RLS, Berlin 2001-
- Modernisierung liberalen Denkens. Wechselwirkungen zwischen Kritischen Rationalismus und Neoliberalismus, Diss., Univ. Marburg 2005.
- Der lange Marsch zum Neoliberalismus, Hamburg 2005.
- Eine lange Mauer für die Demokratie. Karl Poppers Demokratieverständnis, in: Manuskripte, Zeitschrift für Philosophie, Flensburg 2006.
- Durchfahrt – vom sanften Westen in den wilden Osten, Einleitung zu Jörg Heieck: Transit, Mannheim 2007.
- Das Prinzip des Nichtwissens im Jahrhundert der Wissenschaft, in: Christoph Butterwegge, Bettina Loesch, Ralf Ptak (Hrsg.): Neoliberalismus. Analysen und Alternativen, Wiesbaden 2008, S. 111-131.
- Keine Alternative, in: Walter Ötsch, Christian Thomasberger: Der neoliberale Marktdiskurs, Marburg 2009.
Vorträge, u.a.
- Erkenntnistheorie und Wirtschaftswissenschaft. Vortrag auf der Konferenz The World Wide Web of Neoliberalism, Berlin 2001.
- Karl Poppers Demokratieverständnis. Vortrag auf der Konferenz Demokratie und Politische Theorie Berlin 2001.
- Liberalism an Neoliberalism. Vortrag auf der Konferenz: Neoliberal Hegemony. A global critique. New York 2005.
- Wissenschaftstheorie als Scharnier der liberalen Wirtschaftstheorie, Interdisziplinäre Ringvorlesung Flensburg 2005.
- Der lange Marsch zum Neoliberalismus. Alternative Bildungstage Jena 2006.
- Wissensnetzwerke und ihre Bedeutung für die Politik. Konferenz der Hans-Böckler-Stiftung, Weimar 2006.
- Keine Alternative! Vom Krisendenken des Wohlfahrtsstaates zu einem neoliberalen Denkstil. Attack Thüringen, Jena 2006.
- Sanfter Westen und Wilder Osten. Zur Ausstellung Transit, Trier 2007.
- Lobbyismus in Deutschland, Vortrag für die Heinrich-Böll-Stiftung, Halle 2007.
- Ist der Neoliberalismus eine österreichische Erfindung? Vortrag zu einer Reihe über Neoliberalismus an der Volkshochschule Linz, Linz 2008.
Moderation: Michael Schweiger (Freier Redakteur im FROzine Kollektiv, freier Politischer Bildner, Student der Politischen Bildung, Soziologe, Angestellter der Kunstuniversität Linz.)
Die Musik der Sendung stammt ausschließlich aus CC – Lizenzierten Quellen nach Fair Use.
Quellen: www.freesounds.org / www.jamendo.com