Und der Blick in die Zukunft? Da war stets die Science Fiction ein guter Weg, um künftige Szenarien durchzudenken. Stanslaw Lem war so ein Visionär – man erinnere sich nur an seine Bücher wie „Der futurologische Kongress“. Gegen Ende seines Lebens war er allerdings unzufrieden darüber, wie Menschen ihr Leben mittels Technik gestalten. Lem soll ein richtiger Misantrop geworden sein.
Stanislaw Lem. Der enttäuschte Weltverbesserer
Man kennt ihn als einen der wichtigsten Science-Fiction-Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts. Aber Lem war mehr als das: Als Philosoph und Wissenschaftler konnte er technische Entwicklungen der Menschheit und ihre Auswirkungen sogar voraussehen. Als solcher prägte er viele heute geläufige Begriffe für technische Errungenschaften, die seinerzeit noch gar nicht existierten. Seine teils utopische, teils humoristische und selbstironische Art zu schreiben, brachte ihm weltweit große Popularität ein, seine Bücher erreichten eine Auflage von mehr als 45 Millionen und wurden zum Teil verfilmt.
Der 1921 in Lemberg im damaligen Polen geborene Schriftsteller blickte im Alter jedoch zunehmend unzufrieden auf sein eigenes Werk wie auch auf die Entwicklung der technisierten Gesellschaften. Er starb 2006 nach längerer Krankheit in Krakau.
Das Feature der Hörspielwerkstatt der Humboldt-Universität zu Berlin widmete sich dem Leben und Werk Lems.