Zu Gast bei Roland Steidl ist Thomas Pitters. Sie versuchen, das Thema «Gemeinschaft» aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erfassen. Dass Gemeinschaft an sich für Menschen lebensnotwendig ist, kann Thomas Pitters aus seiner Praxis als Gefängnisseelsorger bestätigen: Einzelhaft greift die seelische und auch körperliche Gesundheit stark an.
Als Form, in der seelische Bedürfnisse erfüllt werden, erzeugt sie ein Wir-Gefühl (Glaubensgemeinschaften, Nachbarschaften, Verwandtschaft, Social Media …) — eher als die Gesellschaft, die der Zweckerfüllung und materiellen Bedürfnissen dient;
wobei beide ineinander fließen.
Gemeinschaft als Rahmen, der Individualität erst ermöglicht. Oder: das Individuum von sich selbst entlastet, von seiner Einsamkeit…
Grundlage für Gemeinschaft, am Beispiel Familie: einerseits Begegnung auf Augenhöhe — und andererseits auch nicht, im Verhältnis Eltern-Kinder. Das alles auf der Basis von respektvollem Umgang.
Gefährliche Eigenschaften von Gemeinschaften: sie wirken einengend und lebensfeindlich, wo Persönliches sich total dem gemeinschaftlichen Ganzen unterordnen muss. Oder wo sie die Nicht-Mitglieder abwertet.
Notwendige Gemeinschaften: solche, die unsere Welt, unseren Planeten lebenswert erhalten wollen.