Spaziergang durch die 58. internationale Kunstausstellung in Venedig
Die 58. Biennale – kuratiert von Ralph Rugoff – trägt den Titel “May You Live In Interesting Times“ und kann als eine Art Zauberspruch verstanden werden, der offen lässt, ob das “interesting“ als frommer Wunsch oder vielmehr als Verwünschung zu deuten ist. Dieses Hörbild berichtet vor Ort, wie die Kunstschaffenden der Biennale von Venedig unsere heutige Zeit – also die interessante komplexe Welt, in der wir leben, und unsere „komplizierte“ Beziehung zu dieser – darstellen.
Die diesjährige Ausstellung ist eine ganz besondere: Erstmals sind mehr Künstlerinnen als Künstler vertreten; niemals zuvor waren die gezeigten Werke so hochaktuell, gesellschaftskritisch und vor allem politisch: Umweltzerstörung, Migration, Identität, kulturelle Vielfalt, Queerness und nicht zuletzt dezidierter Feminismus sind die Hauptthemen bei dieser ältesten und eindrucksvollsten Kunstschau der Welt.
Wir besuchen die Hauptschauplätze Gardini mit den einzelnen Länderpavillons (u.a. dem österreichischen Pavillon mit der Installation „discordio ergo sum“ von Renate Bertlmann) und der kuratierten Ausstellung “May You Live In Interesting Times“ im Zentralpavillon sowie das Arsenale mit dem zweiten Teil dieser Thema-Ausstellung, wo sich auch einige weitere Länderpavillons (u.a. der Padiglione Italia) befinden und last not least das Mahnmal des Schweizer Künstlers Christoph Büchel zu sehen ist: Das Wrack der „Barca Nostra“, auf dem im Jahr 2015 über 700 Menschen starben, als das Flüchtlingsboot vor Lampedusa kenterte.
Ein Hör-Feature von | Fičer je pripravila Dagmar Travner
Konzept, fieldrecording und Moderation: Dagmar Travner
Schnitt und postproduction: Dragan Janjuz