Niemand kann heute seine Kultur noch so leben, als ob es keine anderen Kulturen daneben gäbe.
Vielfalt verändert alle, ob wir wollen oder nicht.
Am 17. Oktober 2019 war die Philosophin Isolde Charim auf Einladung des Katholischen Bildungswerks und der Caritas in Salzburg. In der Sendereihe „Der Radiofabrik Mitschnitt“ ist eine Aufzeichnung Ihres Vortrags und des anschließenden Gesprächs in der Buchhandlung Motzko zu hören.
In ihrem Band „Ich und die Anderen. Wie die neue Pluralisierung uns alle verändert“, erschienen im Frühjahr 2018 im Verlag Zsolnay, beschreibt Charim was es für den Einzelnen bedeutet, in einer pluralisierten Gesellschaft zu leben.
Was ist das überhaupt – eine pluralisierte Gesellschaft?
So wie es keine selbstverständliche Kultur (mehr) gibt, so gibt es auch keine eindeutige Zugehörigkeit mehr: Dass man jemand anderer sein, etwas anderes glauben, anders leben könnte, ist heute Teil jeder Kultur. Und diese Veränderung betrifft jeden. Sie verändert den Bezug zur Gemeinschaft, zur eigenen Identität.
Isolde Charim wendet diese These auf verschiedene Themen an, von der Politik zur Integration über die Definition des Heimatbegriffes bis hin zu den Debatten um religiöse Zeichen. Auch Figuren der Populärkultur wie Conchita Wurst und Andreas Gabalier kommen dabei vor; trotzdem war dieser Abend alles andere als trivial.
Sendungsgestalter Reinhard Geiger versucht in seinen Sendungen jeweils thematisch passende Musik zu spielen. Und/oder ReferentInnen und InterviewpartnerInnen in die Musikauswahl einzubeziehen. Darum läuft in der 2. Stunde eine Playlist, die Isolde Charim selbst zusammengestellt hat. Zu hören sind unter anderem frühe Werke von Bob Dylan, Live-Einspielungen von Leonard Cohen und Jazz von Miles Davis.
Im Detail:
Bob Dylan
– I’m Not There, The Basement Tapes Raw: The Bootleg Series, Vol. 11 (2014)
– One Too Many Mornings, The Basement Tapes Raw: The Bootleg Series, Vol. 11 (2014)
– Blowin‘ In The Wind, The Basement Tapes Raw: The Bootleg Series, Vol. 11 (2014)
– It Ain’t Me, Another side of Bob Dylan (2004)
– I Want You, Blonde on Blonde (1966)
Leonard Cohen
– Dance Me To The End Of Love, Columbia Radio Hour, Live (1993)
– Take This Longing (2002)
– Famous Blue Raincoat, O2 Arena London, Live (2008)
Miles Davis
– Generique, Ascenseur pour l’Echafaud (OST, 1958)
– Florence sur les Champs Elysees, Ascenseur pour l’Echafaud (OST, 1958)
Und als Zugabe bis zum Beginn der nächsten Sendung:
Art Blakey’s Jazz Messengers
– No Problem, Les Liaisons Dangereuses (OST, 1960)
Bob Dylan
– I Don’t Hurt Anymore, The Basement Tapes Raw: The Bootleg Series, Vol. 11, 2014)
– Folsom Prison, The Basement Tapes Raw: The Bootleg Series, Vol. 11, 2014)
– This Wheel’s On Fire, The Basement Tapes Raw: The Bootleg Series, Vol. 11, 2014)