Mit der Veranstaltungsserie „Was mir heilig ist“ möchte der Aktionsradius auf jene Dinge aufmerksam machen, die uns Menschen Orientierung und Halt geben, die Erfüllung und Glück bedeuten. Selbst in alltäglichsten Momenten kann ein Hauch des „Göttlichen“ spürbar sein. In einer säkularisierten Welt steht „Das ist mir heilig“ meist als Synonym für „Das ist mir sehr, sehr wichtig.“
Im ersten Teil der Sendung spricht die ORF-Moderatorin, Redakteurin und Dokumentarfilmregisseurin Renata Schmidtkunz mit Ursula Baatz über ihr neues Buch „Himmlisch frei – Warum wir wieder mehr Transzendenz brauchen“. Das Buch ist ihre Antwort auf die „Entzauberung der Welt“. Der Begriff der „Transzendenz“ ist in der wissenschaftsgläubigen „entzauberten“ (Max Weber) Welt in Ungnade gefallen, wird oft mit Esoterik oder Frömmelei gleichgesetzt und ist vielen wohl auch nachgerade peinlich. „Doch wer nur noch ein materielles, eindimensionales Leben führt, ist leichter manipulierbar. Denn in der Transzendenz, dem Denken, das über uns selbst und das Irdische hinausgeht, liegt auch die Kraft zur Selbstbestimmung und zum Widerstand“, schreibt Schmidtkunz und plädiert daher für eine Wiederentdeckung der Transzendenz in zeitgemäßer Form. Die Autorin sieht ihr Buch als positive Utopie gegen die Alternativlosigkeit, sie wünscht sich mehr gesellschaftlichen Diskurs und möchte zwei auf den ersten Blick fremde Felder zusammenbringen: die Mystik und die Politik.
Im zweiten Teil der Sendung hören Sie einen Ausschnitt des Programmes „Es ist ein Wunder“, das Bodo Hell und Götz Bury im Aktionradius zum besten gaben. Der Schriftsteller Bodo Hell präsentierte gemeinsam mit dem experimentellen Bildhauer und Performancekünstler Götz Bury eine hagiographische Séance zu zweit – ein literarisch-performatives Programm über Legendenbildung, Insignien, magische Zeichen und mehr.