Wegen ihrer ständigen schweren Krankheiten konnte sie zwar nur ein paar Volksschulklassen besuchen, nichtsdestotrotz schrieb sie während ihres schweren, gerade einmal 58jährigen Lebens über 1000 bildgewaltige und formbewusste Gedichte, an die 2000 Briefe und mehr als ein Dutzend Erzählungen. Sie fuhr zu Lesungen, war Gast auf unzähligen Literaturtagungen und korrespondierte mit namhaften Persönlichkeiten, darunter Martin Buber, Nelly Sachs, Hilde Domin und Thomas Bernhard. Der zählte ihre Gedichte in ihrer sprachlichen Eigenwilligkeit und existenziellen Zerrissenheit zu den Höhenpunkten der deutschsprachigen Lyrik des 20.Jahrhunderts.
Und doch gilt es, Christine Lavant, deren Werk dem ihrer Zeitgenossinnen Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger ebenbürtig ist, neu zu entdecken und zu würdigen.
Helga Gutwald holt diese virtuose Dichterin in drei Folgen ihrer Sendereihe vor den Vorhang.