Zur Person: Der Grazer Christoph Dolgan, Jahrgang 1979, hat Germanistik und Kulturanthropologie studiert und zuerst in der Literaturzeitschrift „Schreibkraft“ publiziert, bald darauf auch in „manuskripte“. 2013 ist sein Roman Ballastexistenz im Literaturverlag Droschl erschienen; Dolgan erhielt dafür den manuskripte-Förderpreis und eine Autorenprämie des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur. 2019 erschien sein zweiter Roman, Elf Nächte und ein Tag, ebenfalls bei Droschl.
Dolgan durchmisst in seinem Roman die Dunkelkammern der menschlichen Psyche. Dabei erfasst er in präziser und dichter Prosa auf eigentümliche Weise allgemeingültig erscheinende Paradoxien menschlichen Verhaltens, Denkens, Seins, ohne sie auflösen oder romantisieren zu wollen. Die Hinwendung zur Nachtseite erscheint bei seinen Figuren – dem namenlosen Ich-Erzähler, seinem manisch-depressiven Freund Theodor und anderen Außenseitern und Randständigen – gleichzeitig so unabwendbar und folgerichtig wie außerhalb der Möglichkeit identifikatorischen Verstehens. Gerald Lind, literaturhaus.at
Sendungsinhalt: Christoph Dolgan schildert seinen Werdegang, spricht über seine Arbeit als Schriftsteller und liest drei Ausschnitte aus dem neuen Roman. Dazu gibt es Musik, die in „Elf Nächte und ein Tag“ eine Rolle spielt.
Musik: Bob Dylan: CD Blood On the Tracks, meet me in the morning (intro), Sony Music Entertainment 1974 + Johnny Cash: CD American IV: The Man Comes Around, Hurt (intro), American Recordings 2002 + Nirvana: CD Best of Nirvana, come as you are, Geffen/Universal Music 2005 + The Cure: CD Pornography, Siamese Twins, Fiction Rec. 1982 + Bob Dylan: CD Subterranean Homesick Blues, it‘s all over now, baby blue, Sony Music 1967 + Metallica: CD Vertigo, Nothing Else Matters, Creeping Death Music 1991