Christian Kogler spricht mit Ewald Feyerer über die Anfänge der Inklusiven Pädagogik in Österreich und an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich, über den Unterschied zur früheren Definition der Integrativen Pädagogik, die Bedeutung der Inklusiven Pädagogik für die Schule und deren Entwicklung und die aktuellen Studienangebote der PHOÖ in diesem Bereich. Nicht zuletzt geht es um Gerechtigkeit und Chancengleicheit, sowie die besten Entwicklungsmöglichkeiten in einer Schule für alle.
29. abril 2020
29. abril 2020
Wer genau sind denn die Gewinner in einem segrativen Schulsystem?
Die Sonderschulen 😉
Nun, wenn eine inklusive Schule so umgesetzt wird, wie das konzeptionell angedacht ist, gibt es in einem segregativen Schulsystem eigentlich keine Gewinner, da alle Schüler*innen optimal gefördert werden und niemand ausgeschlossen wird. Genau gesagt, hätte ich daher von den «vermeintlichen» Gewinnern in einem segregativen Schulsystem sprechen müssen. Ich habe dabei an jene Leute gedacht, die immer noch behaupten, dass durch die Trennung der Schüler*innen in separate Schularten die jeweiligen Schüler*innen besser gefördert und ihre (hoch- oder normalbegabten) Kinder benachteiligt werden. Wie die Hamburger Initiative «Wir wollen lernen» aber auch alle sozialwissenschaftlichen Erkenntnisse («Bildungsarmut wird vererbt») zeigen, sind das vor allem Mitglieder der sozialen Eliten, deren Kinder von der Struktur des momentanen segregativen Schulsystems mit Sonderschule, Mittelschule und Gymnasium gewinnen.
Mit der Zementierung des Leistungsgedanken, auch im Grün-Türkisen-Regierungsprogramm wird es wohl weiter mit dem Inklusionsgedanken bergab gehen. Neben den Profiteuren auf der Schülerseite, gibt es natürlich auch einen «Gewinner» auf der Pädagogenseite, die AHS-Lehrergewerkschaft, die seit Jahren jede Entwicklung in Richtung einer inklusiven Schule verhindert.
So wird zB die Lehrerinnenausbildung NEU verunglimpft – «es gibt kein Sonderpädagikstudium mehr». Daraus ergibt sich eine grausliche Aussonderkaskade, mit dem einen Ende «oben» bei den Gymnasiasten, und einem anderen Ende «unten» der SONDERSCHULE.