Für eine menschengerechte, statt autogerechte, Stadt

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Bürgermeister Klaus Luger informiert über den Fortschritt im Linzer Klimaprogramm, die Grünen erzählen über den Kampf um autofreie Hauptplätze und Erich Tomandl berichtet von der afo-Ausstellung “Autokorrektur — Mobilität im Korrekturmodus”.

Das Linzer Klimaprogramm und Covid-19

Bürgermeister Luger und der Linzer Gemeinderat haben große Klimaziele für die Stadt Linz und wollen die zukünftige Klimastadt Europas werden. 2020 sollen bereits die ersten Maßnahmen wie beispielsweise die Fassadenbegrünung des Neuen Rathauses, die Anschaffung des ersten Elekroautos als Dienstfahrzeug sowie Abhaltung einer Klimaenquete gesetzt werden. So werden im 1. Quartal die personellen Entscheidungen spezielle Dienststellen getroffen. Neben einem/einer Stadtklimatologen/Stadtklimatologin wird es auch eine Klimakoordinationsstelle geben. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass ab März 2020 der Klimabeirat als Expertenbeirat das erste Mal tagt. Doch dann kam Corona… Bürgermeister Klaus Luger erzählt, ob und wie die Pandemie in diese Ziele eingreift.

Autofreier Hauptplatz, autofreie Innenstadt

Seit vielen Jahren setzen sich die Grünen für einen autofreien Hauptplatz ein. Mittlerweile hat sich dafür ein breites und vielfältiges Engagement mit einer BürgerInnen-Initiative gebildet. Der Einsatz der langjährigen Gemeinderätin Gerda Lenger führt bereits seit Sommer 2013 zu einem autofreien Hauptplatz an Sonn- und Feiertagen. Dieser wird heute gut angenommen und die Pläne für die Zukunft werden auch von Seiten der Stadtregierung immer autofreier. Astrid Dober spricht mit Gerda Lenger über den Kampf einer menschengerechten statt autogerechten Stadt Linz.

Eine autofreie Innenstadt ist schon seit Jahren Diskussionsthema auch in Wels. Für die mit über 60.000 EinwohnerInnen immerhin zweitgrößte Stadt Oberösterreichs, wäre die Umsetzung ein Qualitätsmerkmal, so die Welser Grünen. Sie brachten die Forderung nach einem autofreien Stadtzentrum daher immer wieder in den Gemeinderat ein und stießen damit auf Widerstand – sowohl der blau-schwarzen Stadtregierung und der Wirtschaftstreibenden vor Ort. Doch vor allem der Stadtplatz, mit seinen historischen Gebäuden, dem Rathaus und dem angrenzenden Burggarten würde sich für eine beruhigte Fußgängerzone eignen, so die Grünen. Marina Wetzlmaier sprach mit Stefanie Rumersdorfer, Parteiobfrau der Welser Grünen, über mehr Lebensqualität in der Innenstadt, darüber warum es in Wels sonntags keine Busse gibt und über die Grenzen des Fahrradfahrens.

Ausstellung: Autokorrektur – Mobilität im Korrekturmodus

Die „autogerechte Stadt“ und die damit verbundene jahrzehntelange Ausrichtung des Verkehrs auf das Auto haben in den Städten und Orten zu vielen negativen Auswirkungen geführt. Alle Fortbewegungsformen und Verkehrsteilnehmer*innen abseits des Pkw werden räumlich systematisch benachteiligt. Das ist auch in Linz so. Während am Land Ortskerne immer mehr aussterben, sind Lärm, CO2-Belastung und Stau die täglichen Begleiterscheinungen städtischen Lebens und Teil unserer “Normalität” – zumindest bis zur Covid-19-Pandemie Anfang März 2020.
Diesen Zustand kritisch zu hinterfragen und alternative Szenarien kennenzulernen, ist Anspruch der Ausstellung im afo, die nun mit Verzögerung ab Mittwoch, 20. Mai 2020, zugänglich gemacht werden kann.

Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Mobilitätsentwicklung unserer Städte und zeigt mögliche Zukunftsszenarien, die andernorts nicht mehr nur Theorie sind, sondern als gelebte Praxis bereits umgesetzt wurden. Autokorrektur liefert Anregungen und Beispiele, die in der Ausstellung individuell zum Katalog zusammengestellt und mitgenommen werden können.

https://afo.at/programm/autokorrektur

Ein Beitrag von Erich Tomandl

Ein Magazin von Astrid Dober.

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