Sendung vom 19. Mai 2020
von/mit Christina Vivenz
Betrachtungen am Fenster
So, wer rief und die ortsüblichen Nummern tanzten.
Der Atem ist verbrannt. Das Klima heizt die Seele auf.
Ein Niemand ruft heut an. Ich schreibe keine Pläne auf.
Gedanken kehren zum Altpapier und bleiben aus-sortiert.
Nasenbohren als Minenbau, es stürzt der Kopf darüber ein.
Wenn wir die Hölle nicht zum Alltag machen wollen …
Uns ist allen alles längst zu heiß,
und der Regen bleibt vergilbt. Nicht einmal.
Das sieht sehr vielleicht nach Regenwolken drein.
Was steckt darin: CO2 gefroren …? Ha!
Im Herbst erwarten uns aus Angst die Triebe
aus Kastanien und alten, kranken Wesen.
Sie blühen das letzte Mal.
Hausbaustelle lärmt als fester ‚Faktor‘.
Polizeisirenen tönen öfter noch.
Der Hof gibt das Üben von Trompete wieder.
Darüber regt sich gleich wer auf.
Freisinn fast ……..
Twin Peaks‘ alter Bubblegum zieht
mich nicht dem Nasenrotzen vor.
Den Tieren schiebe ich Augenrotz hinaus.
Vergesse nicht den Tee des Nachmittags,
sonst werde wieder müde für den Abend.
Des Lebens Bitterkeit und Süße sein Geschmack.
Nur atme. Nicht schluck, nicht zu viel – was sei viel?
Meinen Regen bereite ich im Wasserkocher vor.
Sinnloses Fragen durch aufgerissene Fenster.
Ist umsonst! Was sagt ihr!
Besser zu husten als stetiges Räuspern,
einmal pro Morgen, sagte Frau Lehrerin.
Blaugrau, nicht noch braun lassen sie warten –
andere Wolken sind nur Watte.
Endlich … lässt der Himmel einen Strahl.
Wer zu viel Kontrolle über sich zieht,
verliert das Vertrauen in andere.
Zergliedern!
Zerpflügt eure Körper – zerplückt sie!
Baut sie in euch als ihr hinein.
Nicht die Aufgepfropft-, gewwungenheit!
Niemand sucht sich das für sich!